Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland: Skandinavien erfreut sich schon seit Jahren immer größerer Beliebtheit bei Reisenden aus aller Welt. Wildromantische Landschaften, vielfältige Kultur und Architektur sowie gastfreundliche Menschen machen Rundreisen durch mehrere Länder zu einem besonderen Erlebnis. Ein Roadtrip von Dänemark über Schweden bis nach Norwegen bietet auf mehr als 1.200 Kilometern besonders viele Erlebnisse.
Die Strecke: 1.200 Kilometer durch Skandinavien
Als Eckpunkte der Selbstfahrerreise von Dänemark bis nach Norwegen dienen die drei großen Städte Kopenhagen, Göteborg und Kristiansund. Jede von ihnen liegt in einem anderen Land und zwischen ihnen befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten, Städte und Naturerlebnisse. Gut befahrbare Straßen zeichnen die Strecke ebenfalls aus. Spannend ist vor allem auch der Wechsel von Schweden nach Norwegen, denn hier werden die Straßen spürbar schmaler und das Land wilder. Ein besonderes Gefühl.
Was Unterkünfte angeht, stellt sich zunächst die Frage, wie lange die jeweiligen Aufenthaltszeiten ausfallen sollen. In Hotels übernachtet es sich für einzelne Tage besonders bequem. Dies bietet sich vor allem an Orten an, die lediglich als kurzer Stopp entlang der Route dienen, jedoch nicht für die weitere Erkundung des Umlandes. Wer jedoch beispielsweise in Kopenhagen verweilen und sich auf die kommenden Tage einstimmen will, ist mit einer Ferienwohnung in der Stadt gut beraten.
Wichtig: Während der Reise stehen mehrere Grenzübertritte an. Daher ist es essenziell, dass alle Mitfahrer gültige Ausweisdokumente vorlegen können. Ebenfalls nicht fehlen sollten wichtige Dokumente für eventuell mitreisende Hunde. Was die Mitnahme von Tieren in Skandinavien betrifft, sollten sich Reisende vor dem Roadtrip genau informieren, denn teilweise braucht es bestimmte Belege für Impfungen und zur Gesundheit sowie Rasse des Tieres.
Die Straßen in Dänemark sind ohne Maut befahrbar. Jedoch steht gleich zu Beginn der Reise eine zweifache Brückenüberquerung an. Erst geht es über die Storebælt- und anschließend über die Öresundbrücke nach Schweden. Auf beiden Brücken ist die Überfahrt gebührenpflichtig. Die einfache Überfahrt kostet derzeit
- auf der Storebæltbrücke 245 Dänische Kronen
- auf der Öresundbrücke 54 Euro
Es lohnt sich, hier vorab nach eventuellen Discountmöglichkeiten zu Komplettangeboten zu fragen, falls zusätzlich zur Hin- auch eine Rückfahrt geplant ist. In Schweden sind die Straßen dann wieder ohne Mautgebühren befahrbar. Der letzte Abschnitt der Strecke innerhalb Norwegens kostet dann wieder Geld. Ermittelt werden die Mautgebühren nach der elektronischen Erfassung des PKWs, eine Rechnung wird den Reisenden dann automatisch zugestellt.
Wer einen Mietwagen fährt, sollte vorab klären, wie die Kosten für die norwegische Maut abgerechnet werden. Auch ist es wichtig, vorab zu fragen, ob ein Grenzübertritt mit dem Mietwagen erlaubt ist. Ist das nicht der Fall, kann sich der Wechsel des Wagens im jeweiligen Land anbieten.
Extra-Tipp: Dänisch, Norwegisch und Schwedisch sind die jeweiligen Amtssprachen in den Ländern entlang der Route. Auch wenn die Menschen vor Ort im Regelfall Englisch sprechen können, lohnt sich die Mitnahme eines Sprachführers für Touristen.
Zwischenstationen: Entlang des Weges gibt es viel zu sehen
Von Kopenhagen aus führt der Roadtrip zunächst über zwei Brücken nach Malmö. Schon hier lohnt sich ein Stopp, denn Malmö bietet als drittgrößte Stadt des Landes Schweden einige interessante Sehenswürdigkeiten. Empfehlenswert ist es, das Auto in der Stadt zu parken und diese dann zu Fuß zu erkunden, denn alle sehenswerten Orte liegen recht nah beieinander. Zu den Must-Sees in Malmö gehören das Hochhaus „Turning Torso“ und der kleine sowie große Marktplatz mit ihrer besonderen Architektur.
Wer Malmö verlässt und sich gen Norden bewegt, gelangt nach einer etwa dreistündigen Fahrt nach Göteborg. Hier empfiehlt sich ein längerer Halt, denn nicht nur die Stadt will erkundet werden. Auch erstreckt sich zwischen Göteborg und den Kosterinseln der westschwedische Schärengarten mit mehreren kleinen Inseln. Die Inseln sind mit Schiffen kleiner Reedereien oder auch den Fähren Strömma und Västtrafik erreichbar. Besonders schön ist das Naturschutzgebiet auf der Insel Vrangö.
Erneut knapp drei Stunden nördlich von Göteborg und nach dem Grenzübertritt gelangen Reisende zum ersten Zwischenstopp in Norwegen: Fredrikstad. Die Stadt bietet viel Grün und dank mehrerer Flussläufe maritimes Flair. Vor allem die Altstadt ist einen Besuch wert. Ein Tag Aufenthalt ist jedoch vollkommen ausreichend, um die Stadt kennenzulernen.
Von Fredrikstad aus dauert es nicht einmal zwei Autostunden, bis der Umriss der norwegischen Hauptstadt Oslo am Horizont auftaucht. Wer gerne Großstadtflair genießen möchte, bleibt am besten mehr als einen Tag. Vor allem die Einkaufsstraße Karl Johans gate bietet viel Trubel und gute Einkehrmöglichkeiten.
Bevor es schlussendlich nach Kristiansund geht, bietet sich ein weiterer Halt an. Die Insel Helgøya liegt etwa auf Höhe der Stadt Hamar und ist die größte Frischwasserinsel des Landes. Erreichbar ist Helgøya über die kleine Nessundet-Brücke. Auf der Insel selbst genießen Reisende pur Landidylle. 32 Landhäuser wie „Hovinsholm“, mittelalterliche Architektur und die gotische Kirche Helgøya kirke weisen auf die Vergangenheit der Insel hin.
Die Fahrt von Helgøya nach Kristiansund dauert mehr als sechs Stunden und führt durch Nationalparks sowie traumhafte Natur. Das Umland ist hier nicht minder beeindruckend als der großen Nationalparks in den USA. Wer die Fahrt nicht in einer Etappe absolvieren möchte, kann in kleinen Ortschaften wie Hjerkinn oder Folldall eine Nacht verbringen. Die Unterkünfte sind hier oft durchaus rustikal im Stile von Mountain Lodges gehalten, was das natürliche Flair der Region unterstreicht.
Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps während des Roadtrips
Auf den rund 1.200 Kilometern zwischen Kopenhagen und Kristiansund bietet sich mehr als nur einmal die Gelegenheit, ganz besondere Dinge zu sehen und Skandinavien von einer authentischen Seite kennenzulernen.
Schon in Kopenhagen führt nichts vorbei an einem Bummel durch das Viertel Christiania. „Um den Ort ranken sich ebenso viele Mythen wie Kontroversen, nicht zuletzt um den organisierten Drogenhandel und auch um Gewalttaten: Christianias sogenannte Pusher Street ist für den offenen Verkauf von Haschisch bekannt.“ Reisende sollten in Christiania daher mit etwas Vorsicht unterwegs sein, können die alternative Atmosphäre aber dennoch genießen.
Doch auch abseits des durchaus spannenden Vierteils gibt es in der Hauptstadt viel zu sehen. Zwischen Architektur, Sehenswürdigkeiten, sehr netten Menschen und vor allem viel Kunst und Kultur sollten alle Besucher genügend Programm haben, um sich einige Tage in Kopenhagen die Zeit zu vertreiben. Besonders für einen Roadtrip durch Skandinavien eignet sich Kopenhagen daher prima, um viele Facetten Dänemarks auf einen Schlag zu erfahren.
In Fredrikstad empfiehlt sich ein Besuch des Kunstzentrums „Bastion 5“. Es befindet sich in der Festung und bietet nicht nur historische Architektur, sondern auch viele spannende Eindrücke. Glasbläsern, Malern und anderen Künstlern können Reisende hier direkt über die Schultern schauen.
In Oslo lohnt sich nicht nur die Besichtigung der Stadt selbst, sondern auch ein Ausflug in die Natur. Die kleinen Inseln des Oslofjords sind mit Fähren erreichbar, welche Teil des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt sind und bieten viel Raum für erholsame Spaziergänge in ruhiger Natur. Diesen Kontrast zum lauten Großstadtleben sollten sich Urlauber nicht entgehen lassen. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig, das letzte Schiff am Abend nicht zu verpassen, denn Übernachtungsmöglichkeiten finden sich vor Ort keine.
Der wichtigste kulinarische Geheimtipp steht am Schluss der langen Fahrt in Kristiansund an. Die Stadt am Westufer Norwegens gilt als Heimat des Klippfischs. Noch heute bezeichnen Menschen in der Stadt diesen getrockneten, gesalzenen Fisch als besonders bedeutend für die Wirtschaft vor Ort. Abgesehen vom Leuchturm auf Grip, der historischen Stadtfähre Sundbåtene und der verwinkelten Altstadt ist ein Besuch des norwegischen Klippfischmuseums „Norsk Klippfiskmuseum“ Pflicht. Wer möchte, findet in Kristiansund ausreichend Gelegenheit, den Klippfisch einmal selbst zu kosten.