Rennsteiggarten in Oberhof

Mitten im Thüringer Wald befindet sich der größte und artenreichste Alpengarten Deutschlands. Auf über 800 Metern Höhe werden auf einer Fläche von sieben Hektar rund 4.000 Pflanzenarten repräsentiert. Darunter fallen Pflanzen aus den Gebirgen Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, Neuseelands und sogar aus der arktischen Region.

Im Rennsteiggarten liegt das Augenmerk besonders auf der Natürlichkeit der Anlage. So werden Geröll, Felsen und alte Baumstämme in die Gestaltung mit einbezogen. Trotzdem bleibt der Garten barrierefrei. Der rund ein Kilometer lange Rundweg kann sowohl mit dem Rollstuhl als auch mit dem Kinderwagen befahren werden und ist somit auch für ältere Menschen oder Personen mit Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit geeignet. Besonders ist außerdem, dass sich die Blütenpracht und die Pflanzenvielfalt ohne Absperrung direkt am Weg befinden. Deshalb sind hier auch keine Hunde erlaubt. Für Kinder sind während des Weges verschiedene Spielelemente bereitgestellt, mit denen sie die Natur besser kennenlernen und erkunden können.

Die Vielfalt zeigt sich auf dem Weg auch durch die verschiedene Bereiche wie der Kräutergarten, die Farnschlucht, die Hochmoorpflanzen, die Kuakasusanlage oder der „Naturschutzgarten“. Hier werden überwiegend geschützte Pflanzenarten wie der Enzian oder die Orchidee präsentiert. Im Bereich „Bergfichtenwald“ erhältst du hingegen einen Panoramaausblick am Pfanntalskopf. An einem Informationspunkt kannst du dich über einheimische Tierarten und geologische Funde informieren. Online kannst du dir vorab den Blütenkalender des jeweiligen Monats ansehen.

Am Ende kannst du im Café Enzian einen der hausgemachten Kuchen oder ein erfrischendes Getränk genießen. Zudem gibt es vor Ort einen Souvenirladen, der sogar echte Pflanzen als Andenken verkauft.

Den Rennsteiggarten gibt es seit dem 5. September 1970. Ursprünglich war das Gelände Teil des Steinbruches am Pfanntalskopf. Bereits 1972 begann die Bepflanzung des Alpengartens. Im Laufe der nächsten Jahre wurde der Garten in vielen Stunden gemeinnütziger Arbeit geschaffen und gestaltet. Ein großer Erfolg war im Jahr 1980, in dem die erste eigene Angebotsliste für Saatgut an andere botanische Gärten versandt werden konnte. 1985 startete dann die Gestaltung des Naturschutzgartens. Später, 1989/90, wurde das Enzian-Café errichtet. Seit 2005 ist der komplette Weg barrierefrei und stufenlos zugänglich.

Den Rennsteiggarten erreichst du mit dem Auto, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß.

• Mit dem Zug fährst du bis nach Oberhof und dann mit dem Bus bis zur Haltestelle Rondell/Rennsteiggarten weiter.
• Von Oberhof kannst du über ausgeschilderte Wanderwege ungefährt 1,5 Kilometer zum Rennsteiggarten zu Fuß wandern.
• Für Autos sind Parkplätze unmittelbar vor Ort.