Welche deutschen Tourismusdestinationen besonders nachhaltig handeln und mit gutem Beispiel vorangehen? Genau das ermittelte der Bundeswettbewerb „Nachhaltige Tourismusdestinationen 2022/23“ in Berlin. Wir verraten dir, wer den Wettbewerb gewonnen hat und über welche Preise sich die Sieger freuen können.
Das Konzept hinter dem Wettbewerb
Ende Juni 2023 wurden die Gewinner des dritten Bundeswettbewerbs "Nachhaltige Tourismusdestination 2022/23" vom Bundesamt für Naturschutz, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Deutschen Tourismusverband (DTV) bekanntgegeben.
Ziel des Wettbewerbs war es, herausragende Leistungen und zukunftsorientierte, innovative Konzepte im Bereich des nachhaltigen Tourismus zu würdigen und zu fördern. Dabei wurden Destinationen ausgezeichnet, die durch ihre Maßnahmen einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Tourismussektor leisten. Dazu gehören Aspekte wie Umweltschutz, soziale Verantwortung, regionale Wertschöpfung, Klimaschutz, Mobilität und weitere Nachhaltigkeitskriterien.
Erstmals in diesem Jahr hatten auch Tourismusdestinationen, die sich gerade erst am Anfang ihres Engagements für Nachhaltigkeit befinden und bereits erste Projekte geplant oder umgesetzt haben, die Möglichkeit, in der Kategorie „Starter“ zu gewinnen.
Kategorie 1: Fortgeschrittene
In der Kategorie "Fortgeschrittene" sicherte sich die Biosphäre Bliesgau den ersten Platz. Die Destination im Saarland zeigt, wie Tourismus die nachhaltige Entwicklung einer gesamten Region stetig vorantreiben kann. Besonders beeindrucken konnte die Region mit dem Erlebnisangebot „Biosphärensafari“. Dabei handelt es sich um eine geführte Tour, bei der verschiedene nachhaltige Aspekte des Gebiets hervorgehoben werden und Besucher bequem und klimaverträglich mit dem ÖPNV erfahren können.
Silber gab es für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Sie konnte mit einer engen Zusammenarbeit zwischen Tourismus-, Kultur- und Naturschutzakteuren sowie einem praxisnahen Partnernetzwerk für Tourismusbetriebe punkten.
Auf dem dritten Platz landete das Allgäu in Bayern. Es konnte vor allem mit ihrer Nachhaltigkeitsausrichtung auf Förderung regionaler Produkte und der regionalen Identität überzeugen. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Food Heritage – Kulinarisches Erbe Allgäu“. Das Konzept legt Wert auf die Wertschätzung und Erhaltung regionaler Spezialitäten, kulinarischer Traditionen und Rezepte der Region Allgäu.
Kategorie 2: Starter
In der Kategorie "Starter" wurden gleich zwei Gewinner gekürt: die Tourismusregionen Oberstdorf und Vorpommern. Der Tourismusort Oberstdorf hat sich auf den Weg gemacht, das Tourismusangebot klimafreundlicher und umweltbewusster auszurichten. Ein Beispiel dafür ist das Nordic Zentrum Oberstdorf/Allgäu, das nach strengen Nachhaltigkeitskriterien modernisiert wurde und ganzjährig von Einheimischen und Gästen genutzt werden kann. >> Tipps für einen aktiven Bergurlaub in Oberstdorf findest du hier!
Die Tourismusregion Vorpommern konnte mit ihrer Leitidee "Nachhaltigkeit als Weg zur Qualität" überzeugen. Sie umfasst nicht nur den Tourismus, sondern die gesamte Region und soll dazu beitragen, die regionale Wirtschaft zu stärken. Es werden zum Beispiel kostenfreie Schulungsreihen und Nachhaltigkeitsleitfaden für Betriebe angeboten. Außerdem werden Bürgerdialoge und Ideenwerkstätten organisiert, um Einheimische aktiv einzubeziehen und ihre Vorschläge zur nachhaltigen Entwicklung der Region zu sammeln. >> Beliebte Reiseziele in Vorpommern
Den dritten Platz konnte sich Bremerhaven sichern. Aus Sicht der Fachjury konnte er als einzige Stadt insbesondere mit seinen Angeboten zur Barrierefreiheit punkten. >> Beliebte Ausflugsziele in Bremerhaven
Kategorie 3: Best-Practice-Sieger
Neben den Auszeichnungen für die Gewinnerdestinationen und Finalisten wurden drei Best-Practice-Preise vergeben. Berlin erhält Anerkennung für die Plattform "Sustainable Meetings Berlin". Der Preis bezieht sich auf das Konzept, Konferenzen und Veranstaltungen in Berlin nachhaltiger zu gestalten.
Darüber hinaus wurden der Ostseefjord Schlei für sein Planungskonzept "Grenzen des Wachstums" und die Uckermark für ihre Videokampagne "Tourism for Future – Uckermärkische Tourismusunternehmen im Interview" ausgezeichnet. Die Projekte zielen darauf ab, natürliche Ressourcen zu schützen und den nachhaltigen Tourismus in den beiden Regionen zu fördern.
Attraktive Marketingpreise für die Gewinner
Die Preisträger wurden mit verschiedenen Marketingpreisen belohnt. Die Biosphäre Bliesgau sowie die Tourismusregionen Oberstdorf und Vorpommern werden Teil einer deutschlandweiten Online-Marketing-Kampagne der Deutschen Bahn AG.
Zusätzlich werden sie zusammen mit allen weiteren Preisträgern in das Auslandsmarketingpaket der Deutschen Zentrale für Tourismus aufgenommen und erhalten eigens produzierte Videosequenzen, die sie für ihr Marketing nutzen können.
Die Best-Practice-Gewinner bekommen zudem ein Beratungspaket, um ihre Konzepte weiterzuentwickeln.