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Beschreibung
Ein einmaliges Zeugnis vergangener Zeiten erwartet dich in Olbernhau. Die Saigerhütte zählt zu den besterhaltenen frühindustriellen Produktionsstätten in Deutschland. Früher wurde hier Silber gewonnen sowie Kupfer verarbeitet. Bekannt ist die Saigerhütte vor allem für sein Grünthaler Dachkupfer, das von hoher Qualität war und über 400 Gebäude – darunter die Dächer der Dresdner Frauenkirche, des Stephansdoms und des Ulmer Münsters – in Europa schmückt(e).
Heutzutage kannst du bei einem Besuch des Freilichtmuseums die 22 Häuser des Komplexes bewundern. Du erfährst mehr zur Technik und Arbeit in der Saigerhütte und lernst zugleich über die soziale Struktur innerhalb der Hütte. Umgeben von einer Mauer wohnten und arbeiteten hier die Menschen zusammen und entwickelten daher ein eigenes Gemeinwesen. Wenn du mehr über die Entwicklung der Gemeinde und das Saigern, bei dem Kupfer und Silber getrennt werden, erfahren möchtest, solltest du die Ausstellung im Kupferwarenlager besichtigen. In der Freianlage Lange Hütte sind Öfen, Herde und ein Pochwerk ausgestellt, um die Bandbreite einer Saigerhütte zu veranschaulichen. Nicht verpassen solltest du das funktionstüchtige Hammerwerk im Kupferhammer. Hier erzählt dir jede Stunde der Hammerknecht über die Geschichte der Stätte und führt das Werk auch vor. Darüberhinaus zählen zum Museum unter anderem ein Arbeiterwohnhaus und eine Hüttenschule, in der du mehr zum Leben der Bewohner erfährst, sowie das Haus des Anrichters und die alte Hüttenschänke.
Nach der Besichtigung kannst du dich noch im Café Hüttenmühle mit hausgemachtem Kuchen und Eis stärken oder dir im Hüttenladen ein Souvenir aussuchen.
Entstehung und Geschichte
Der Betrieb der Hütte wurde im Jahr 1537 aufgenommen. Mit Hilfe des sogenannten Saigerns konnten die Arbeiter auf damals revolutionäre Art aus Kupfer Silber gewinnen. In seiner Hochzeit stammten 10 Prozent des Silbers in Sachsen aus Olbernhau. Aber auch das Kupfer wurde weiter verwendet, Bleche und Kessel hergestellt, und so entwickelte sich die Saigerhütte zum Zentrum für Kupferverarbeitung in Sachsen. Vier Hammerwerke mit 15 Hämmern zählte der Komplex damals. Ein erstes Walzwerk ergänzte ab 1847 die Ausstattung der Saigerhütte. 1853 wurde das Saigern eingestellt. War der Betrieb zunächst in staatlicher Hand, kaufte sie 1873 der Unternehmer Adolph Lange auf und gründete die "Sächsischen Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange". 1991 erwarb die Stadt Olbernhau das Gelände. Das Freilichtmuseum wurde im Juni 1994 eingeweiht.
Wissenswertes
- Mit €8 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 3 günstigsten in Sachsen.
Anfahrt
Mit dem Auto
Um zum Museum zu gelangen, fährst du auf der A72 bis Chemnitz Süd und wechselst auf die B173. Weiter auf der B174 fahren und bei Marienberg auf die B171 abbiegen. In Olbernhau nach dem Stadtpark rechts abbiegen und bei der dritten Kreuzung links auf die August-Bebel-Straße fahren. Sie bringt dich zur Grünthaler Straße, der du bis zum Bahnhof folgst. Dort rechts abbiegen, um zum Museum zu gelangen. Kommst du aus nordöstlicher Richtung, verlässt du die A4 bei Siebenlehn und folgst der B101 bis Forchheim. Dort auf die Wernsdorfer Straße wechseln und dem Straßenverlauf folgen. Über Blumenau erreichst du Olbernhau und den Stadtpark. Du fährst du bis zur dritten Kreuzung, wie oben beschrieben.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Du erreichst das Museum auch bequem mit der Bahn. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich der Bahnhof Olbernhau-Grünthal, wo Züge aus Chemnitz halten.