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Beschreibung
Hoch über das Taubertal erhebt sich der Bergfried der Burg Gamburg. Mystische Tragödien mit Wasserfrauen und spukenden Geistern sollen sich hier im Mittelalter abgespielt haben. Im 12. Jahrhundert erbaut, gaben die Erzbischöfe von Mainz die Burg an die Herren von Gamburg. Damit begann die Liebestragödie zwischen der schönen Melusine, der Wasserfrau der Mühle von Eulschirben und dem Burgherren. Heute kannst du bei einer Führung durch das Gemäuer erfahren, wie die Geister dort einst ihr Unwesen trieben.
Die Burg ist seit 2001 Nationaldenkmal und bekannt für die „Barbarossa-Fresken“ im Hauptsaal, die als die ältesten weltlichen Wandmalereien nördlich der Alpen gelten. Diese zeigen auf vier Metern Höhe Auszüge des Kreuzzugs Friedrich Barbarossas in Adrianopel und der Schlacht von Philadelphia. Architektonisch interessant sind die prächtig geschmückten Staufer-Arkaden an der Nordseite des Saalbaus.
Nach der Besichtigung kannst du im Barockgarten Rehen beim Grasen zusehen und im Wald zwischen Nymphenbrunnen herumschlendern. Im Burghof findest du ein Café mit mediterranem Flair und duftenden Rosen, Zypressen und Lavendelsträuchern. Vergiss nicht, die Zwergengallerie ausfindig zu machen, die vom berühmten Kupferstecher Callot angefertigt wurde.
Entstehung und Geschichte
Die Burg wurde im 12. Jahrhundert als Grenzfestung des Mainzer Erzstifts erbaut und ging als Lehen an den Edelfreien von Gamburg. Nachdem dieser starb wurde sie zum Verwaltungsmittelpunkt der Region und hauptsächlich für Rechtshandlungen, Feste und Repräsentationszwecke genutzt. Als die Burg durch den Umbau des Saales bewohnbar wurde, wurde sie an verschiedene Familien verpfändet und ist bis heute in Privatbesitz.
Als eine der wenigen Burgen überlebte die Gamburg auch die Bauernkriege des 16. Jahrhunderts. Dank des Einschreiten des Götz von Berlichingen überdauerte die Burg die blutigen Aufstände und thront bis heute über dem Taubertal.
Im Zweiten Weltkrieg wurden im Bergfried die Akten der„Roten Kapelle", einer kommunistischen Widerstandsgruppe versteckt und Museumsstücke aus Frankfurt aufbewahrt. Heute wohnt die westfälische Adelsfamilie von Malinckrodt in der Burg und bietet Themenführungen sowie Events rund um die spannende Burggeschichte an.
Wissenswertes
- Mit €3 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 5 günstigsten in Baden-Württemberg.
Anfahrt
Mit dem Auto erreichst du die Gamburg von Würzburg aus über die A3 Richtung Frankfurt/Stuttgart und die B468 in Richtung Helmstadt/Uettingen. Vom Dorf aus erreichst du die Burg über den Burgweg und den Hohlweg. Parkplätze befinden sich am Ende der Zufahrt, ca. 70 Meter vor dem Burgtor. Auf Anfrage können Senioren und Gehbehinderte direkt vor dem Burgtor abgesetzt werden.
Der nächste Bahnhof ist in Gamburg (Tauber). Von Würzburg aus kannst du mit der Regionalbahn bis Lauda fahren und von dort den Regionalzug nach Wertheim nehmen, der in Gamburg hält. Von dort nimmst du die Bahnhofstraße in Richtung Burg und biegst links auf die Brückenstraße und dann auf dieThomas-Buscher-Straße ab. Dann nimmst du rechts den Hohlweg und findest kurz danach links den Burgweg, der dich zum Eingang führt. Insgesamt brauchst du zu Fuß circa 20 Minuten.
Außerdem erreichst du die Burg mit dem Regiobus 941 der Strecke Lauda – Tauberbischofsheim – Wertheim. Haltestellen sind am Bahnhof, der Tauberbrücke und dem Dorfgemeinschaftshaus.
Die Burg liegt an folgenden Rad- , Wander- und Pilgerwegen:
Radwege | Wanderwege | Pilgerwege |
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