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Beschreibung
Mit einer Fläche von neun Hektar stellt die Anlage am Hohentwiel bei Singen eine der größten Festungsruinen Deutschlands dar. Die Burgruine ermöglicht dir einen tollen Ausblick über den Bodensee und die sanften Hügel des Hegaus bis zur Gipfelkette der Schweizer Alpen. Neben einer Führung durch die Festungsruine bietet es sich an, das Informationszentrum Hohentwiel in der alten Remise des Gutshofes Hohentwiel zu besuchen, um mehr über die Geschichte zu erfahren.
Zugang durch das Alexandertor
An vielen Stellen der Ruine sind noch heute die gewaltigen Zacken der letzten sternförmigen Befestigungsanlage zu sehen. Auch der eigentliche Tunnel, das Alexandertor, gehört dazu. Es gewährt Zugang zur unteren Festung. Hier gab es alles Notwendige zur Versorgung der Burg. Dazu gehörte zum Beispiel die Marketenderei – eine Art Kaufhaus - sowie eine Apotheke mit Arztwohnung oder auch die Bäckerei.
Bastionen zur Verstärkung
Die gesamte Festungsruine ist von Bastionen, Wärterhäusern, Brücken und Toren umgeben, die den Aufstieg sicherten. Bei der Besichtigung der Ruine führt dich der Weg vom Vorhof der Festung über einen Engpass, den besonders verstärkenden „Schmittefelsen“, zur oberen Festung. Diese besteht im Wesentlichen aus dem Fürstlichen Haus und der Kaserne mit Stallungen und Unterkünften. Dazwischen befindet sich die frühere Rossmühle, die 1645 zur Kirche umgebaut wurde. Noch heute stellt der Kirchturm das höchste Gebäude der Ruine dar.
Rondell Augusta
Ideal zur Verteidigung der Festung war das Rondell Augusta. Die massive Konstruktion mit einem Durchmesser von 25 Metern war gut geeignet für die Platzierung von schweren Geschützen. Nebenan wurde das Zeughaus erbaut, in dem schwere Waffen, Munition und Pulver gelagert wurden.
Das Fürstliche Haus
Im Fürstlichen Haus befindet sich der älteste Teil der Festungsanlage. Hier kannst du Reste der Ritterburg aus dem 12. Jahrhundert bestaunen.1553 bis 1554 ließ Herzog Christoph von Württemberg die mittelalterliche Burg zu einer größeren Schlossanlage innerhalb des Hohentwiel ausbauen.
Entstehung und Geschichte
An der Innenwand des Zeughauses erinnern zwei Medaillons an den Dichter Joseph Viktor von Scheffel und den Reichskanzler Otto von Bismarck.
Joseph Viktor von Scheffel
Nachdem der Bestsellerautor Joseph Viktor von Scheffel 1854 zum Hohentwiel kam, verbrachte er einige Wochen im Gasthaus und schrieb dort auch den meistgelesenen Roman des 19. Jahrhunderts: "Ekkehard". Die Liebesgeschichte handelte von Hadwig, der Witwe Herzog Burkhards von Schwaben, und dem Mönch Ekkehard. Scheffel schmückte die historisch verbürgte Verbindung der Herzogin Hadwig zu dem im Kloster von St. Gallen lebenden Mönch Ekkehard nach Herzenslust aus.
Reichskanzler Otto von Bismarck
Von 1871 bis 1890 war Otto von Bismarck der erste Kanzler des Deutschen Reiches. Das Medaillon auf dem Hohentwiel ist eines von unzähligen Zeugnissen davon, wie er nach seiner Entlassung 1890 überall im Deutschen Reich kultisch verehrt wurde. Insgesamt 240 Bismarcktürme entstanden nach seinem Tod 1898 verteilt auf das Gebiet des Deutschen Reiches.
Anfahrt
Aus Zürich kommend fährst du auf der A1 bis zum Autobahnkreuz 70-Winterthur-Nord. Dort geht es weiter auf der A4 und später geradeaus auf der E41/E54. Nach der Grenze folgst du der B34 bis du am Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nimmst, um auf die A81 zu fahren. Bei der Ausfahrt 42-Hilzingen gelangst du auf die B314. Du biegst links ab auf die Hohentwielstraße, der du bis zum Parkplatz der Festungsruine folgst.
Aus Richtung Villingen-Schwenningen fährst du auf der A81 bis zur Ausfahrt 41-Singen. Du fährst weiter auf der L191. Am Kreisverkehr fährst du geradeaus auf die Hohenkrähenstraße und biegst anschließend rechts auf die Duchtlinger Straße ab und kurz darauf links. Du fährst weiter bis zum Parkplatz der Festungsruine.