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Beschreibung
Die mittelalterliche Kaiserburg ist das Wahrzeichen Nürnbergs und eine der bedeutendsten Burgen Deutschlands.
Die Ausstellung "Kaiser – Reich – Stadt" inklusive Rundgang durch die historischen Räume der Kaiserburg informiert Besucher über den Bestand und die Funktion der Anlage, vermittelt Wissenswertes über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und schildert die Rolle Nürnbergs im Spätmittelalter.
Der Rundgang beginnt im Rittersaal und führt weiter in die romanische Doppelkapelle, die um 1200 entstand. Anschließend gelangst du über die Kaiserempore zu den Wohn- und Repräsentationsräumen im Obergeschoss, die teilweise noch über Vertäfelungen aus dem Spätmittelalter und der Renaissance verfügen. In der ehemaligen Kemenate, dem Wohnraum für die Frauen, befindet sich heute das Kaiserburg-Museum. Die technik- und kulturgeschichtliche Entwicklung und Bedeutung der historischen Waffe vom 12. bis ins 19. Jahrhundert wird dort anschaulich präsentiert.
Der 50 Meter „Tiefe Brunnen“ liegt in der Mitte der Vorburg. Die autonome Wasserquelle war besonders zu Zeiten der Belagerung von hoher Bedeutung. Im Osten des Vorhofs steht der sogenannte „Sinwellturm“, ein im 13. Jahrhundert erbauter Wehrturm. Von seiner Aussichtsplattform erhältst du einen schönen Rundblick über Nürnbergs Altstadt. Zudem befindet sich im Turm eine Ausstellung mit Fotografien über die Zerstörung der Burg während des Zweiten Weltkriegs.
Auf den ehemaligen Bastionen an der Nord- und Westseite der Burg befindet sich heute der Burggarten. Zwischen dem Heidenturm und der Himmelsstallung liegt der Maira Sibylla Merian-Garten. Er ist nach der bedeutenden Nürnberger Künstlerin und Naturforscherin benannt.
Entstehung und Geschichte
Die staufischen Könige errichteten über bereits bestehenden Bauten eine ausgedehnte Pfalzanlage, die noch heute das Erscheinungsbild der Kaiserburg prägt. Seit 1356 bestimmte das von Kaiser Karl IV erlassene Gesetz „Goldene Bulle“, dass jeder neu gewählte Herrscher seinen ersten Hoftag in Nürnberg abhalten muss. Dadurch wurde die Burg zu einen der bedeutendsten Kaiserpfalzen des Heiligen Römischen Reiches.
Nach Auseinandersetzungen mit den zollerschen Burggrafen übertrug Kaiser Sigismund 1422 der Stadt die Verantwortung für die Burg. Die Annahme der Reformation führte 1524 zur Entfremdung zwischen der protestantischen Stadt und den katholischen Kaisern. Zudem hielten Seuchen Karl V. davon ab, den ersten Hoftag in Nürnberg abzuhalten. Somit verlor die Burg zunehmend an Bedeutung und im Jahr 1663, nach dem Dreißigjährigen Krieg, wurde der Reichstag endgültig nach Regensburg verlegt.
Mit der Eingliederung in das Königreich Bayern gewann die Burg kurz wieder an Aufmerksamkeit, bevor sie 1945 fast vollständig zerstört wurde. Dank der Erhaltung wichtiger romanischer und spätgotischer Bauteile konnte der Architekt und Denkmalpfleger Rudolf Esterer die Anlage jedoch fast wieder originalgetreu aufbauen.
Anfahrt
Es empfiehlt sich die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da die Burg mitten in der Stadt liegt und über keinen eigenen Parkplatz verfügt. Du erreichst die Kaiserburg per U-Bahn (Haltestelle „Lorenzkirch“), Tram (Haltestelle „Tiergärtnertor“) oder Bus (Haltestelle „Burgstraße“).