Inhalt
Beschreibung
Das ehemalige Zisterzienserkloster Salem, heute Familiensitz der Markgrafen von Baden, gehört seit 2009 zu den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Schloss Salem präsentiert sich als lebendiges Ensemble mit weitläufigen Außenanlagen, Hofgarten mit Labyrinthen, Ateliers und Kunsthandwerkerläden.
Das Münster
Der Bau der gotischen Klosterkirche begann 1285 und wurde 1414 geweiht. Das 20 Meter hohe Kirchengebäude zählt zu den drei größten in Baden-Württemberg und bot Platz für über 300 Mönche und Laienbrüder. Auffallend im traditionell schlichten Bau, sind die charakteristischen Harfengiebel und das hohe Maßwerkfenst mit einer mandelförmigen Rose, welches auch als „Salemer Blase“ bekannt ist. Ein besonderes Schmuckstück ist die vierteilige Orgel, die größte ihrer Zeit. Zu ihr gehörten die Liebfrauenorgel, Tabernakelorgel, Chororgel und Dreifaltigkeitsorgel. Da nur mehr letztere erhalten ist, kannst du dich von deren imposanten Klängen bei einem Gottesdienst oder Konzert selbst überzeugen.
Der Bernhardusgang dient als Verbindung zwischen dem Kirchengebäude und dem Konventgebäude. Er ist benannt nach dem Ordensgründer Bernhard von Clairvaux und ist ausgeschmückt mit Gemälden von selbigen und Stuck. Dort wo früher die Mönche wohnten, befindet sich seit 1920 ein Internat mit 270 Schülern und deren Klassenräume. Als Brücke zur Prälatur fungiert das Sommerrefektorium, welches der Speisesaal der Mönche war und nun von der evangelischen Gemeinde Salem als Beetsaal genutzt wird.
Die Prälatur und das Schloss
Die prachtvolle Prälatur wurde im März 1697 bei einem Brand vollständig zerstört und innerhalb von nur 10 Jahren wieder aufgebaut. Hier residierte der Abt, beeindruckend ist vor allem das Empfangszimmer mit verspieltem Stuck im Rokokostil, imposanten Standuhren, hochwertigem Parkettboden und einer Gemäldereihe.
Mit der Säkularisation 1802 wurde Salem Schloss der Markgrafen von Baden, heute ist es Wohnsitz des Hauses Baden und Sitz des Weinguts Markgraf von Baden. Seit 2009 gehört Kloster und Schloss Salem zum größten Teil dem Land Baden-Württemberg.
Der imposante Festsaal bildet mit seinem prunkvollen Stuck und den 16 überlebensgroßen Kaiserstatuen das Herzstück der Prälatur. Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet: aufwendige Goldverzierungen und reiche Skulpturgruppen. Im Zentrum des Saales stehen sich das Porträt des Kaisers Karl VI. und seinem Vorgänger Joseph I. - beide hoch zu Roß - gegenüber. Die Decke zieren Gemälde über die biblischen Erzählungen von Daniel in der Löwengrube und Elias im Feuerwagen. Im Mittelpunkt beider ragt das 4 x7 Meter Bildnis des Pfingstwunders. 2009 wurde der komplette Kaisersall in mühevoller, zweijähriger Arbeit restauriert.
Ausstellungen & Museen
Das neue Feuerwehrmuseum beim Sennhof präsentiert seine einzigartige Sammlung von Spritzen und Geräten – darunter echte Raritäten: historische Handdruckspritzen, Dampfspritzen bis hin zu Motorspritzen. Im Fokus stehen auch die Pioniere des Feuerwehrwesens wie Kurtz, Metz und Magirus, die aus ihrem Leben „erzählen“.
Seit Mitte September 2014 beherbergt die Prälatur ein neues Klostermuseum mit einem Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums. Unter dem Titel „Meisterwerke der Reichsabtei“ führt die neue Ausstellung chronologisch vom Hochmittelalter bis ins Spätbarock und präsentiert hochrangige Objekte der Kunst- und Baugeschichte des Klosters. Absolutes Highlight des Museums ist der 1507/08 von Bernhard Strigel geschaffene Marienaltar, dessen Darstellung der Geburt Christi als das erste Nachtbild der deutschen Malerei gilt. Barocke Porträts, originale Architekturmodelle sowie ein Figurenzyklus des berühmten Bodensee-Künstlers Joseph Anton Feuchtmayer zeugen noch heute vom hohen künstlerischen Anspruch der Salemer Äbte.
Weitere Museumsbereiche laden zum individuellen Rundgang ein: Marstall, historischer Torkel, Brennereimuseum und historische Schmiede.
Das Angebot für Gäste
In der Saison gibt es täglich Führungen durchs ehemalige Kloster und das Schloss. Freitags, Samstags, Sonntags und Feiertags um 11 Uhr startet die Führung „Weingeschichte(n)". Auf einem einstündigen Rundgang durch Weinkeller, Kloster mit Speisesaal der Mönche und Kreuzgang und Kirche gibt es drei ausgewählte Weine zur Verkostung, garniert mit spannenden Geschichten zur Salemer Weinkultur. Jeden Sonntag um 15 Uhr steht die Kinder- und Familienführung „Auf den Spuren der weißen Mönche“ auf dem Programm.
Wer das Schlossgelände lieber allein erkunden will, der kann dies mit einem Audio-Guide tun.
Entstehung und Geschichte
Das Kloster Salem wurde 1134 durch eine Stiftung gegründet. Es genoß allezeit ein hohes Ansehen und die Äbte hatten großen Einfluss auf die Reichspolitk - 1142 wurde Salem sogar zur Reichsabtei ernannt. Ab 1615 wurde der komplette Kloster- bzw. Schlossbereich abgerissen, fünf Jahre lang erneuert und erstrahlte dann in einem neuen, prachtvollen Glanz.
Zwar zerstörte der große Brand 1697 fast die ganze Anlage außer dem Münster, aber die Äbte ließen es in mühevoller Arbeit mit Liebe zum Detail wieder aufbauen und noch prunkvoller erscheinen. Zu dieser Zeit besaß das Kloster rund drei Millionen Gulden und 330 Quadratkilometer Land mit ca. 6.000 Einwohnern. Neben Obst- und Getreideanbau, Forstwirtschaft und Fischfang, war der Weinanbau die Haupteinnahmequelle.
Diese Glanzzeit fand ein Ende mit der Beschlagnahmung Napoleons, der das Kloster dem Marktgrafen von Baden Salem zusprach. Diese nutzten es als ihren Wohnsitz und veränderten entsprechend einige Bereiche. 1920 wurde dann das Konventgebäude als Schule umfunktioniert als Prinz Max von Baden das Eliteinternat Schule Schloss Salem gründete. Zudem finden nun mehrere Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen in den Räumlichkeiten statt.
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Jede Stunde kannst du mit dem Erlebnisbus vom Bahnhof Salem (Ortsteil Mimmenhausen) und dem Hafen von Unterruhldingen zum Kloster und Schloss Salem gelangen. Wenn du sportlich bist, kannst du die drei Kilometer auch zu Fuß meistern.
Mit dem Auto
Von Osten (aus Richtung Ulm oder München via Friedrichshafen):
Beim Autobahnkreuz Hegau fährst du auf die A98, die dann in die B31 übergeht, Richtung Lindau. Dort bleibst du solange bis zur Abzweigung Uhldingen-Mühlhofen. Jetzt geht es erst mal ca. acht Kilometer Richtung Pfullendorf (über Mühlhofen & Salem-Mimmenhausen. Wenn du den Kreisverkehr in Salem-Stefansfeld erreichst, bieg links ab. Schon siehst du zu deiner Linken das Schloss.
Von Westen (aus Richtung Schweiz oder Stuttgart via A81):
Beim Autobahnkreuz Hegau fährst du auf die A98, die dann in die B31 übergeht, Richtung Lindau. Dort bleibst du solange bis zur Abzweigung Überlingen-Andeslhofen. Dann fährst du über Tüfingen und nach ca. vier Kilometer ist das Schloss auf der rechten Seite.
Bei deinem Besuch brauchst du dir keine Sorgen um einen Parkplatz machen - es werden ca. 350 m vom Schloss entfernt kostenlose Parkplätze zur Verfügung gestellt.