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Beschreibung
Das grüne Paradies am Atlantik
Wer auf dem Landweg von São Paulo nach Rio de Janeiro unterwegs ist, sollte sich kein zu enges Zeitfenster für die Fahrt setzen. Denn etwas abseits der Hauptstraße liegt ein traumhaftes Fleckchen Erde, das geradezu nach einem Zwischenstopp schreit. Die koloniale Idylle Paratys ist eine willkommene Abwechslung zur Hektik und Rastlosigkeit der Großstädte. In dem kleinen Ort am Südatlantik laufen die Uhren noch langsamer und dennoch gibt es hier viel zu entdecken. Von einsamen Stränden, tropischem Urwald, kleinen Wasserfällen bis hin zu unglaublich leckeren, landestypischen Spezialitäten und original Cachaça.
Historisches Stadtzentrum
Highlight ist in jedem Fall die Altstadt von Paraty, die nach wie vor durch ihre fast gänzlich erhaltene koloniale Architektur aus dem 17./18. Jahrhundert besticht. Weiß gestrichene Häuser mit bunten Fenstern und Türen in allen Regenbogenfarben, exotische Blumen, die auf den Dächern wachsen und ein Kopfsteinpflaster, das einem jeden Besuch im Fitness-Studio erspart – das ist Paraty! Die großen Steine der Straßen wurden einst von Sklaven mit der Hand verlegt und ermöglichten es den Bewohnern auch bei Flut trockenen Fußes durch die Straßen zu kommen, da die Bürgersteige ein ganzes Stück über das einströmende Wasser hinaus ragten. Hinter den antiken Fassaden des historischen Zentrums gibt es allerhand zu entdecken, Restaurants, Ateliers, Boutiquen, Kunsthandwerkstätten und Souvenirshops laden zu einem gemütlichen Bummel durch die Altstadt ein. Ein Plus ist, dass das seit den 50er Jahren unter Denkmalschutz stehende Stadtzentrum nahezu verkehrsfrei ist. Im Hafen schaukeln die typischen bunten Fischerboote, die ein beliebtes Fotomotiv sind und mit denen sich ein Ausflug auf die vorgelagerten Inseln lohnt.
Entstehung und Geschichte
Die erste Blütezeit von Paraty begann im 17. Jahrhundert, als es sich einen Namen als Umschlagplatz für Gold und Edelsteine aus Minas Gerais machte. In diesen Jahren wurden heute noch erhaltene Bauten, wie zum Beispiel der Hafenkai oder die Kirche Santa Rita, fertiggestellt und in den Anbau von Zuckerrohr investiert. Dieser ist Grundlage für den brasilianischen Cachaça, Hauptzutat des beliebten Caipirinhas. Paraty wurde zu einem Synonym für den besten Zuckerrohrschnaps im ganzen Land. Im 19. Jahrhundert wurde es still um das kleine Städtchen, da der bis dahin wichtige Goldweg, der „Caminho do Ouro“, durch den Bau einer Eisenbahnverbindung überflüssig geworden war. Erst um 1950 entwickelte sich die Region zu einem touristisch attraktiven Ort, der bis heute jedes Jahr knapp 1 Million Besucher anlockt.
Anfahrt
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Aus den großen Städten wie Rio de Janeiro oder São Paulo fahren mehrmals pro Tag Überlandbusse nach Paraty. Für umgerechnet ca. 20 Euro geht es je nach Ausgangspunkt in 4-6 Stunden in das Küstenstädtchen. Costa Verde Transportes, Paraty-Tours oder Reunidas Paulistas sind beispielsweise Busunternehmen, die die Tour anbieten.