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Beschreibung
„Ihr Herrn und Frau’n, die Ihr einst Kinder wart, seid es heut wieder.“ Mit diesen Worten begrüßt das Nürnberger Christkind die Besucher des Christkindlesmarktes zur Eröffnung am Nürnberger Hauptmarkt. Denn die Besucher können auf einem der ältesten und berühmtesten Christkindlesmärkte der Welt durch die weihnachtlich dekorierten und bunt beleuchteten Stände bummeln und sich von der kindlichen Vorfreude auf das Weihnachtsfest anstecken lassen.
Handarbeiten und Leckereien
In den vielen Holzbuden findest du traditionellen, oft handgearbeiteten Weihnachtsschmuck, liebevoll gestaltete Krippen, hölzerne Nussknacker, Rauschgoldengel und allerlei Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen. Natürlich kannst du dich auch mit süßen Leckereien wie Original Nürnberger Elisen-Lebkuchen und Spekulatius oder einer Nürnberger Rostbratwurst verwöhnen und mit einer Tasse Glühwein aufwärmen. Wer hinter die Kulissen blicken und wissen möchte, wie Rauschgoldengel und Zwetschgenmännle entstanden sind oder wo die frühesten Lebkuchen gebacken wurden, der sollte an einem geführten Rundgang teilnehmen. Dort erfährst du alles Interessante zur Geschichte der Nürnberger Christkindlesmarktes.
Veranstaltungen und Highlights
Rund um den Christkindlesmarkt gibt es jedes Jahr viele verschiedene Veranstaltungen. Weihnachtliche Konzerte, Führungen, Ausstellungen und vieles mehr. Besonders hervorzuheben sind die feierliche Eröffnung des Christkindlesmarktes durch das Nürnberger Christkind, der Lichterzug der Nürnberger Schulkinder und die anschließende Aufführung der Weihnachtsgeschichte unterhalb der Kaiserburg sowie die größte Feuerzangenbowle der Welt.
Kinderweihnacht und Sternenhaus
Am Hans-Sachs-Platz wird seit 1999 eine Weihnachtsstadt für die kleinen Besucher des Christkindlesmarkt aufgebaut. Bei der Nürnberger Kinderweihnacht werden für so manches Kind Träume wahr: Plätzchen backen, Gläser bemalen, einen Wunschzettel an das Christkind schreiben oder eine Karussell-Fahrt auf dem nostalgischen Rummelplatz – das Angebot für die Kleinen ist riesig. Im Sternenhaus im Heilig-Geist-Saal wird den Kindern ein buntes Kultur- und Erzählprogramm geboten: neben Ballettaufführungen werden Kinderopern und Kindertheaterproduktionen zum Besten gegeben. Besonders beliebt sind natürlich die Märchenstunden mit dem Nürnberger Christkind, bei dem es Sternenstaub regnet und jeder seinen Wunschzettel persönlich beim Christkind abgeben darf.
Markt der Partnerstädte
Seit 1986 gibt es neben dem traditionellen Nürnberger Christkindlesmarkt auch den Markt der Partnerstädte. Die Stadt Nürnberg verbindet mit dreizehn Städten eine Städtepartnerschaft und zu acht Kommunen hält sie eine freundschaftliche Verbindung. Diese bereichern den Weihnachtsmarkt um den Markt der Partnerstädte auf dem Rathausplatz nördlich des Hauptmarktes. Hier werden bei internationalem Flair selbstgebastelter Weihnachtsschmuck, traditionelle Waren aus den jeweiligen Ländern und andere schöne Dinge zum Verkauf angeboten. Der Erlös geht an karitative Einrichtungen in den Partnerstädten.
Die Postkutsche auf dem Christkindlesmarkt
Zu einer nostalgischen Zeitreise lädt die Postkutsche des Nürnberger Christkindlesmarkt ein. Stilvoll können sich die Gäste durch die festliche Stadt sowie das bunte Markttreiben kutschieren lassen und Nürnbergs Sehenswürdigkeiten bestaunen, während der Postillion Weihnachtslieder auf der Trompete spielt.
Entstehung und Geschichte
Der Christkindlesmarkt in Nürnberg gehört zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland und folgt einer langen Tradition. Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts lässt sich eine vorweihnachtliche Verkaufsmesse auf dem Nürnberger Hauptmarkt zurückverfolgen. Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1628 und wurde auf dem Boden einer schön gestalteten Spanschachtel aus Nadelholz gefunden. Bereits im Jahr 1737 waren fast alle Nürnberger Handwerker in der Budenstadt vertreten, um ihre Waren anzubieten.
Der Weihnachstmarkt im 19. und 20. Jahrhundert
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlor der Markt jedoch an Bedeutung und wurde mehrmals an andere Standorte verlegt. Erst in den 30er Jahren des darauffolgenden Jahrhunderts wurde der Markt wiederbelebt. Die traditionsreiche Veranstaltung wurde von den Nationalsozialisten genutzt, um das Image Nürnbergs als Schatzkästlein des Deutschen Reiches zu festigen und den eigenen Jahresfest-Kalender aufzuwerten. Daher wurde 1933 der Christkindlesmarkt wieder auf dem Hauptmarkt feierlich eröffnet. Hierbei zitierte eine als Christkind verkleidete Schauspielerin, begleitet von zwei Rauschgoldengeln, einen Vorspruch, ein Kinderchor sang weihnachtliche Lieder und die Kirchenglocken läuteten.
Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs fand kein Nürnberger Christkindlesmarkt statt. Erst nach den Kriegswehen 1948 baute man den Weihnachtsmarkt in der völlig zerstörten Altstadt aufs Neue auf. In dieser Zeit verfasse Friedrich Bröger, der Chefdramaturg des Theaters und Sohn des Arbeiterdichters Karl Bröger, den Porlog, der seitdem in einer der Zeit angepassten Form vom Nürnberger Christkind zur Eröffnung gesprochen wird. Dieses wurde ab 1948 bis Anfang der 60er Jahre von der Nürnberger Schauspielerin Sofie Keeser gemimt. 1969 setzte die Tradition ein, alle zwei Jahre eine Nürnbergerin zwischen 16 und 19 Jahren zum Christkind zu wählen. Im Jahr 1973 wurde ein Rekord aufgestellt: Es besuchten erstmals über eine Million Menschen die Budenstadt.
Anfahrt
Der Nürnberger Christkindlesmarkt findet auf dem Hauptmarkt in der Innenstadt statt. Da alles sehr nah beisammen ist, kannst du die gesamte Altstadt gut zu Fuß erkunden.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Nürnberg ist sehr gut mit dem Zug, dem Bus, per Flugzeug oder sogar per Schiff über den Main-Donau-Kanal zu erreichen. Um zum Hauptmarkt zu gelangen kannst du die öffentlichen Verkehrsmittel, zum Beispiel den Bus, die Straßenbahn oder die U-Bahn nutzen.
Mit dem Auto:
Über den Frankenschnellweg oder die Bundesstraßen B2, B4, B8 und B14 kommst du ganz bequem bis in die Nürnberger Innenstadt. Dort solltest du dem Parkleitsystem bis zu einem Parkhaus oder einer Tiefgarage folgen.