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Beschreibung
Icheri Sheher und seine seine einzigartigen Teile
Der alte Stadtkern von Baku wird in der aserbaidschanischen Sprache Icheri Sheher genannt, was auch bis heute noch als fester Begriff für diese Region verwendet wird. Da dieser Ort meist direkt mit der Nation Aserbaidschans und deren Nationalstolz verbunden wird, ist er auch bis heute noch von großer Bedeutung für jeden Bürger des Landes. Das Gebiet ist zwar nur knapp 22 Hektar groß, dennoch beherbergt es über 100 historische Monumente, die teilweise auch schon Weltkulturerbe der UNESCO sind. Neben den 1300 Einfwohnern, die Icheri Sheher immer noch ihr zu Hause nennen, gibt es hier ebenfalls eine Menge Museen, aber auch Hotels und Ferienhäuser. Noch heute wird die Stadt wie ein Fort von einer 8 bis 10 m hohen und 3,5 m dicken Mauer umgeben, was Icheri Sheher auch im 21. Jahrhundert zu einem sehr authentischen Ort der Geschichte macht, sodass auch viele nationale Touristen immer noch Interesse an diesem besonderen Ort haben.
Unzerstörbare Bauten
Wenn du so durch die alten Straßen von Icheri Sheher schlenderst, dürfte dir schon bald der sogenannte Jungfernturm ins Auge fallen, welcher oft auch als Symbol der alten Stadt angesehen wird. Er ist nicht nur so bekannt wegen seiner gewaltigen und beeindruckenden Größe, sondern bietet dir ebenfalls einen einmaligen Ausblick auf das Kaspische Meer. Der Turm ist nahtlos in die Außenmauer der Stadt integriert und erhielt seine Bezeichnung als Jungfernturm aufgrund der Uneinnehmbarkeit in der Vergangenheit. An seiner höchsten Stelle bringt es der Turm auf ganze 31 m, sodass er auch schon von Weitem eine imposante Erscheinung abgibt. Zwar untersuchten schon viele Forschungsteams das Gebiet in und um dem Turm, doch bis heute herrscht keine einige Meinung darüber, wann genau das Gebäude entstanden ist. Daher ist der Jungfernturm bis heute von vielen Rätseln und Mythen umgeben, was ihn zu einer noch interessanteren Sehenswürdigkeit macht.
Mausoleum mit tiefsinnigen Nachrichten
Ebenfalls schön anzusehen und nicht minder geschichtsträchtig ist die Palastanlage, welche die letzte Residenz der Herrscher des Shirvan Staats war. Im Mittelalter war dies der mächtigste Staat in ganz Aserbaidschan. Während im Süden stets unterschiedliche Gruppen sich in ihren Machtkämpfen abwechselten, herrschte im Norden des Landes stets das Shirvan Volk, welches sich über mehrere Dynastien erstreckte. Der Palast selber beinhaltet mehrere kleine Highlights, was das Gebäude in seiner Gänze zu einem Herzstück der gesamten Anlage macht. So befindet sich hier das Mausoleum des alten Herrschers Farrukh Yassar, der diesen Teil als seine persönliche Grabstätte konstruierte. Auf den Steinen findest du kleine Inschriften, die sich inhaltlich auf das Leben nach den Tod und der Vergebung der Sünden beziehen und somit noch mehr mythische Geschichten aus der Vergangenheit erzählen.
Kulturelles Erbe des Landes
Neben dem nicht zu erobernden Jungfernturm gibt es in der Anlage auch den sogenannten gebrochenen Turm, der ebenfalls als Mohammed Moschee bekannt ist. In der Architektur Aserbaidschans spielen Minarette schon immer eine wichtige Rolle, wie es auch bei diesem Gebäude der Fall ist. Es wurde 1078 errichtet und weißt somit eine sehr veraltete Struktur auf. Auch dieser Teil von Icheri Sheher gehört mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe und unterstreicht noch einmal die kulturelle Besonderheit dieses Orts. Somit solltest du dir bei einem Besuch Aserbaidschans die alte Stadt Baku in keinem Fall entgehen lassen, denn hier bekommst du die Geschichte des Landes hautnah und so authentisch wie möglich zu sehen.
Entstehung und Geschichte
Besonderer Status der Alten Stadt
In seinen frühen Anfängen war Baku eines der dicht besiedelsten Städte im Mittleren Osten und profitiere hierbei besonders von seinem vorteilhaften Klima sowie den natürlichen und geographischen Gegebenheiten. Auch seine gute Lage an den zentralen Handelsrouten machte seine Lage so attraktiv und unterstützte somit den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. Die Auffassung von Baku als „gelobtes“ Land spielt seit jeher eine große Rolle in der Geschichte des Orts. Noch bevor die Araber das Gebiet einnahmen, waren hier Teile des Christentums, Götzenanbetung sowie die Verehrung des Feuers präsent, sodass eine bunte Mischung aus verschiedenen Glaubensrichtungen herrschte. Der Überlieferung nach wurden viele Monumente und Heiligtümer dieser Zeit von Byzantinsischen Kaiser Iracly zerstört, als dieser die Stadt einnahm.
Alte strukturen mit nachhaltiger Wirkung
Doch das frühe Baku hatte nicht nur seinen ganz eigenen Glauben, sondern zeigt durch seine facettenreiche Architektur ebenfalls die Kunstfertigkeit und das Geschick der damaligen Bevölkerung und ist bis heute Zeuge ihres grenzenlosen Geschicks. Aber die Bewohner der alten Stadt waren nicht nur handwerklich sehr findig, sondern organisierten sich auch innerhalb ihrer Gemeinschaften stets sehr effizient. So gab es die internen Gruppen der Mahalla, welche sozusagen das wirtschaftliche Zentrum der Gemeinschaft bildeten. Schon damals setzten die Bürger auf die Herstellung von besonders wertvollen Gütern. Daher spielten Dinge wie die Wasserversorgung sowie sanitäre Anlagen und Abwassersysteme stets eine wichtige Rolle, da sie nachhaltig das Zusammenleben der damaligen Gesellschaft sicherten. Somit war die damalige Bevölkerung bereits hochentwickelt und wusste wie sie ihre ganz eigene Zivilisation aufrecht erhalten konnte. Nicht zuletzt entwickelten sie strategisch und militärisch überlegene Abwehrmechanismen, sodass sie auch durch Angriffe von außen selten betroffen waren. Teilweise werden diese Systeme noch heute vom Militär studiert und genutzt, sodass diese Gemeinschaft mit ihren Strukturen auch auf die Gegenwart einen enormen Einfluss hat.
Anfahrt
Mit dem Auto
Vom Iran aus
Solltest du aus dem nördlichen Teil des Landes kommen, nimmst du von hier aus zunächst die R43 in Richtung Salyan. Hiernach gelangst du über die M3 auf die M2, die dich letztendlich nach Baku bringt.
Von Russland aus
Insofern du aus Richtung der russischen Grenze kommst, fährst du über die E119 die Küste entlang in Richtung Sumgayit, die dich letztendlich auch nach Baku bringt.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Zwar ist das Schienennetz noch nicht perfekt ausgebaut, du kannst aber durchaus vom Flughafen nach Baku hinein fahren. Auch Verbindungen von Tbilsi, Tumen, Rostov oder Kharkow aus sind möglich. Auch mit dem Bus kommst du relativ gut voran. So brauchst du vom Flughafen ins Zentrum von Baku hinein lediglich 25-30 Minuten. Weitere Busgesellschaften fahren auch die Verbindungen zwischen der Hauptstadt und Zagatala, Shaki sowie Lahij an, sodass du hier nicht zwangsläufig auf einen PKW angewiesen bist.
Mit dem Flugzeug
Der nächstgelegene Flughafen ist Baku Heydar Aliyev International Airport, von welchem aus du auch das Stadtzentrum von Baku gut erreichen kannst.