Inhalt
Beschreibung
Der 1975 gegründete Nationalpark Tortuguero liegt an der Karibikküste der costa-ricanischen Provinz Limón. Er schützt die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt des karibischen Tieflandes und ist ein sehr beliebtes touristisches Ausflugsziel. Der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der einzigartigen Kanal- und Lagunenlandschaft sowie dem dichten Urwald ist das kleine Dorf Tortuguero.
Der Nationalpark Tortuguero: eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt
Rund 190 Quadratkilometer Land und etwa 520 Quadratkilometer Gewässer werden vom Nationalpark Tortuguero geschützt. In der faszinierenden, weitverzweigten Kanal- und Lagunenlandschaft leben unter anderem verschiedene Fluss-Schildkröten, Krokodile, Kaimane, Otter, Seekühe und Alligator-Hechte. Der Regenwald bietet Jaguaren, Affen, Faultieren, Leguanen und vielen weiteren Säugetieren Schutz. Auch giftige Frösche, Schlangen, Insekten und etwa 375 Vogelarten haben hier ihren Lebensraum. Im Tortuguero gibt es heute nur noch sehr wenig Primärwald, der größte Teil der Vegetation besteht mittlerweile aus Sekundärwald. Dennoch sind hier rund 400 Baumarten und über 2200 Arten von Pflanzen beheimatet. Mehr Informationen und Karten zum Nationalpark erhältst du in den Parkstationen.
Tortuguero – ein kleines Dorf inmitten des Nationalparks
Das Dorf Tortuguero inmitten des Nationalparks existiert seit etwa 1930, als sich eine kolumbianische Familie dort niederließ. Es liegt auf einem schmalen Landstreifen zwischen dem karibischen Strand und dem breiten Urwaldfluss. Gegen 1940 begann man mit dem Abholzen von Regenwald und baute hierzu die Flussarme zu Kanälen aus. Dadurch konnte das Holz leichter abtransportiert werden. Seit 1975 steht der Nationalpark unter Schutz und die Haupteinkommensquelle der rund 500 Bewohner Tortugueros ist heute neben dem Fischfang der stetig wachsende Tourismus.
Der „Platz, an den die Schildkröten kommen“ (Tortuguero)
Der rund 35 Kilometer lange Küstenstreifen, der zum Nationalpark gehört, ist ein bedeutender Brutplatz der vom Aussterben bedrohten grünen Meeresschildkröten. Besonders zwischen Juni und September schwimmen die Reptilien zu Tausenden an Land und vergraben im Schutz der Dunkelheit ihre Eier im Sand. Alle zwei bis drei Jahre legen die etwa ein Meter langen und bis zu 200 Kilo schweren Tiere rund 100 Eier. 45 bis 75 Tage später schlüpfen während der Nacht die Schildkrötenbabys aus den Eiern und machen sich auf den Weg ins Meer. Neben den grünen Meeresschildkröten kommen auch Lederschildkröten (April – bis Juni) sowie Echte und Unechte Karettschildkröten zur Eiablage hierher. Bei einem Besuch des Tortuguero Nationalparks kannst du das faszinierende Erlebnis der nächtlichen Eiablage beobachten. Allerdings nur aus der Ferne und ohne zu Fotografieren, um die Tiere nicht zu stören. Auch die frisch geschlüpften Jungschildkröten kannst du – am besten in den frühen Morgenstunden – auf ihrem Weg ins Meer mit den Augen verfolgen. So schwer es fällt, darfst du ihnen jedoch nicht dabei helfen, denn sie müssen den natürlichen Weg selbst meistern. In der wissenschaftlichen Forschungsstation des Parks werden das Verhalten und die Lebensweise der Schildkröten untersucht, um sie noch besser schützen zu können.
Unterwegs im Nationalpark Tortuguero
Rund um die Parkstationen gibt es verschiedene Wanderwege. An der Jalova Station beginnt beispielsweise der nur mit dem Boot erreichbare, 30 Kilometer lange Urwaldpfad nach Tortuguero. Von der Agua Fria Station an der westlichen Parkgrenze führt der Wanderweg Los Raudales zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Auch der rund zwei Kilometer lange Tortuguero Nature Trail eignet sich bestens, um den Park zu Fuß zu erkunden. Durch die dichte Pflanzenwelt geht es über einen mit Kokosnusspalmen bewachsenen Strand zurück zum Ort Tortuguero. Einen tollen Ausblick über das eigentlich recht flache Umland hast du vom knapp 120 Meter hohen Turm Cerro Tortuguero, welchen du über einen kleinen Pfad durch den Urwald erreichen kannst.
Anfahrt
Tortuguero ist nur mit dem Boot oder per Flugzeug erreichbar. Du kannst verschiedene Wege nutzen, um dorthin zu gelangen.
Route 1: Die bekannteste Route führt über Cariari und La Pavona – entweder mit dem Auto oder mit dem Bus. Von dort (Rancho La Suerte) fahren verschiedene Boote nach Tortuguero.
Route 2: Von den Docks in Moin aus, kannst du eine vierstündige Bootsfahrt über die Kanäle bis nach Tortuguero machen. Während der Bootsfahrt kannst du schon die herrliche Natur genießen und einige Tiere, wie Affen, Leguane, Krokodile, Tukane, Reiher und Wasservögel entdecken. Nach Moin kommst du entweder mit dem Mietwagen (über Limon) oder mit dem Frühbus ab San José, der bis Limon fährt. Von dort nimmst du das Taxi bis zum Pier in Moin.
Route 3: Von Caño Blanco, welches über eine Naturstraße von Siquirres zu erreichen ist, geht es mit dem Boot bis nach Parismina. Von dort werden verschiedene Bootstouren durch den Nationalpark angeboten. Zudem beginnt dort der 30 Kilometer lange Urwaldpfad nach Tortuguero.