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Routenbeschreibung
Der beliebte Radweg rund um das Steinhuder Meer ist sehr gut ausgebaut und führt um den größten Binnensee Nordwestdeutschlands, dessen östlicher und westlicher Uferbereich unter Naturschutz stehen. Am Startpunkt in Steinhude gibt es mehrere Fahrradverleihe, sodass man für diese gemütliche Tagestour nicht mitsamt seinem eigenen Fahrrad anreisen muss. Der etwa 32 Kilometer lange Rundweg ist gut ausgeschildert und verläuft i.d.R. abseits der Straßen als kombinierter Rad- und Fußweg.
Routenführung
Beginn der Tour ist das Scheunenviertel von Steinhude, bestehend aus 13 denkmalgeschützten Scheunen im Fachwerkstil. Früher wurden hier Getreide, Heu und Stroh gelagert, heute dienen die restaurierten Gebäude als Naturpark-Informationszentrum. Gleich in der Nähe befindet sich neben einem Insektenmuseum die Uferpromenade, von der aus man in beiden Richtungen den Rundweg beginnen kann. Ortsauswärts führt der Weg nun in Richtung Hagenburg mit stetigem Ausblick auf das Steinhuder Meer und die Inselfestung Wilhelmstein. Diese Insel ist von Steinhude aus übrigens mit dem Boot erreichbar. Dort befindet sich auch ein kleines Informationszentrum, das Auskunft über den Naturschutz in der Region Hannover und die Arbeit des Naturparks gibt.
Nach einer scharfen Linkskurve gelangt man zum Hagenburger Kanal. Gleich dahinter befindet sich das Hagenburger Moor, hier kann man im 13 Hektar großen Moorgarten die dort typische Pflanzenwelt kennen lernen oder im Findlingsgarten Jahrmillionen alte steinerne Kolosse bewundern, die dorthin vor über 200 000 Jahren gelangten. Folgt man dem Kanal, erreicht man das Hagenburger Schloss, die ehemalige Sommerresidenz der Grafen und Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Heute ist es ein Kunst- und Auktionshaus, das nur für Antiquitätenausstellungen und kulturelle Veranstaltungen Besuchern offen steht. Die Fassade ist im klassizistischen Stil gehalten, vor ihr eröffnet sich eine weitläufige Parkanlage mit einer Rhododendronallee und exotischen Baumarten.
Anschließend kehrt man wieder auf den Radweg zurück und erreicht nach etwa 5 Kilometern durch Felder und Wiesen das Dorf Winzlar, dessen Hofcafés zu einer Rast einladen. In einem alten Bauernhof befindet sich hier die Naturschutzstation Steinhuder Meer, die über die örtliche Tier- und Pflanzenwelt aufklärt und sogar Liveübertragungen aus Brutkästen zeigt. Danach geht es weiter durch das Naturschutzgebiet Meerbruch, dem Brut-und Rastplatz zahlreicher Vogelarten. Auf den Schlammbänken der seichten Ufervegetation kann man viele Wasser- und Wattvögel beobachten, sowie die im Frühjahr unüberhörbaren Moorfrösche. Den Artenreichtum dieses Vogelbiotops kann man auch in einer der Beobachtungshütten des Erlebnispfades anhand von Bestimmungstafeln nachempfinden. Im Gebiet des Meerbruchs gibt es auch zwei Aussichtstürme, die eine wunderschöne Aussicht über das Steinhuder Meer und das Naturschutzgebiet mit der ausgedehnten Wiesenlandschaft und dem sumpfigen Ufer bieten.
Nachdem man den Meerbach überquert hat, gelangt man nach etwa 4 Kilometern in den Ferienort Mardorf. Der historische Dorfplatz ist umgeben von Fachwerkhäusern, in denen das Heimatmuseum, das Haus des Gastes und die Informationsstelle des Naturparks untergebracht sind. Der Mardorfer Uferweg führt vorbei an Bootsstegen, Campingplätzen und Imbissständen bis zum Badestrand „Weiße Düne“, wo man sich im feinkörnigen Sand mit Blick aufs Wasser wirklich wie am Meer fühlt. Dieser nördliche Bereich des Steinhuder Meeres ist gekennzeichnet durch eine touristische Infrastruktur, denn das Steinhuder Meer gilt als beliebtes Naherholungsgebiet der Region Hannover. Hier gibt es zudem die Möglichkeit mit dem „Auswanderer“, einem historischen Motorsegelboot, wieder nach Steinhude zurückzukehren oder weiter mit dem Rad die Ostseite des Steinhuder Meers zu erkunden.
Hinter Mardorf führt die Tour weiter am Nordufer durch einen lichten Wald über den sogenannten Vogeldamm. Es beginnt das Naturschutzgebiet „Ostufer Steinhuder Meer", vorherrschend ist auch hier eine feuchte Moorlandschaft mit zahlreichen seltenen Pflanzen wie Torfmoosen und Wollgräsern. Früher wurde das Moor intensiv genutzt und abgebaut, was heute noch an den Entwässerungsgräben erkennbar ist. Wie am Westufer gibt es auch hier am Ostufer einen Beobachtungsturm, der allerdings nur zur Fuß erreicht werden kann, da er vom Rastplatz abschnittsweise über Holzstege führt.
Schließlich kommen die ersten städtischen Ausläufe Steinhudes in Sicht. Zurück in Steinhude gibt es viele Möglichkeiten, die Radtour ausklingen zu lassen, sei es bei einem Bummel über die Uferpromenade, in einem der Cafés oder bei entsprechenden Temperaturen am Sandstrand der Badeinsel.
Einkehr
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten gibt es vor allem in Steinhude und Mardorf, aber auch in Winzlar oder Hagenburg.
Wissenswertes
- Auf dieser leichten Radtour legst du über 30 km zurück. Im Moment beträgt die durchschnittliche Länge der auf TouriSpo eingetragenen Radtouren in Niedersachsen ca. 93 km.
- Rund um das Steinhuder Meer gehört zu den 3 bestbewerteten Radtouren in Niedersachsen.
- Kinder können diese familienfreundliche Radtour auch bewältigen. Auch kann die Strecke zusammen mit einem Hund zurückgelegt werden.
- Für den Hunger zwischendurch stehen bei dieser Radtour Einkehrmöglichkeiten bereit.
Highlights der Tour
Die Highlights der Tour sind neben den unter Naturschutz gestellten Gebieten des West- und Ostufers des Steinhuder Meers das Hagenburger Schloss, der Findlingsgarten mit seinen steinernen Zeugen der Erdgeschichte, sowie der historische Ortskern Mardorfs. Doch auch die Inselfestung Wilhelmstein, zu der man mit einem der historischen Motorsegelboote, dem„Auswanderer”, gelangt, ist einen Besuch wert.
Varianten
In Marburg gibt es die Möglichkeit, mit dem Boot wieder nach Steinhude zurückzukehren, die Boote transportieren meist auch die Fahrräder. Die Tour wäre damit dann um die Hälfte kürzer, also nur etwa 15 Kilometer lang, was sich vor allem für Familien mit Kindern anbietet.
Anfahrt zum Startpunkt
Mit dem PKW
Steinhude liegt ca. 30 Kilometer entfernt von Hannover.
Aus Richtung Hannover über die A2 kommend, nimmst Du die Ausfahrt "Wunstorf - Luthe" (40) und folgst der B441 über Wunstorf nach Steinhude.
Aus der Richtung Dortmund über die A2 kommend, nimmst Du die Ausfahrt "Wunstorf - Kohlenfeld" und fährst über die Landstraße (L392) nach Wunstorf und schließlich über die B441 nach Steinhude.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Vom Hauptbahnhof in Hannover fährt der Regionalexpress oder die S-Bahn in ca. 20 Minuten nach Wunstorf. Von Wunstorf (ZOB) erreichst Du dann in weiteren 20 Minuten mit den Buslinien 710/711 und 715 Steinhude.
In den Sommermonaten gibt es auch einen Fahrradbus (Linie 835), der stündlich die jeweiligen Ziele am Steinhuder Meer anfährt.