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Beschreibung
Das Schloss Hohenzieritz liegt zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Es zählt vor allem wegen seinem großen Landschaftsgarten zu den Schmuckstücken der ehemals herzoglichen Schlösser im historischen Landesteil Mecklenburg-Strelitz. Am Giebel des Landschlosses prangt das mecklenburgische Wappen mit den Initialen des Bauherrn Herzog Carl II. Zum Schloss gehört auch die am Beginn der Allee stehende Rundkirche, die 1806 erbaut wurde.
Luisen-Gedänkstätte
Besonderheit des Schlosses Hohenzieritz ist die Luisen-Gedenkstätte. Die Königin und Tochter von Herzog Carl II. von Mecklenburg-Strelitz verstarb bei einem Besuch im Sommerschloss ihres Vaters 1810 sehr unerwartet, weshalb ihr einige Zimmer des ehemaligen Appartments ihres Vaters gewidmet wurden.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts schmückten immer mehr Bilder und Memorabilien den jetzigen Eingangsraum der Luisen-Gedenkstätte. Sie erinnern an Königin Luise und ihren Mann Friedrich Wilhelm III. Da viele Erinnerungsstücke in der Nachkriegszeit verloren gingen, kannst du in der heutigen Ausstellung nur noch Porträts des Königspaares und von Luises Vater, sowie das in Seide gewebte Testament Friedrich Wilhelms III. betrachten. Eine Besonderheit ist jedoch geblieben: die Uhr im Zentrum des Raumes, die Herzog Carl einst seinem Hofarzt Hieronymi schenkte und von seiner Tochter Luise gepflegt wurde.
Im nächsten Zimmer der Luisen-Gedenkstätte kannst du die sogenannten Autographentafeln von Hohenzieritz bewundern. Auf diesen Tafeln hat sich seit 1795 der Hofadel bei seinen Besuchen in Hohenzieritz handschriftlich mit Körpergröße und Datum verewigt. Als Nachbildung der Tafeln kannst du dich selbst auch als Besucher der Gedenkstätte eintragen.
Im Sterbezimmer von Königin Luise konnte trotz Zerstörung in der Nachkriegszeit die Wandfassung von 1885 rekonstruiert werden. Neben dem marmornen Kopfstück von Luise ziert auch ein Neuabguss des Grabmals den Raum. Du kannst dieses Zimmer im vorderen Bereich betreten und die besondere Atmosphäre dieses Ortes nachfühlen.
Schlosspark
Der von Herzog Carl II. angelegte Schlosspark gehört in Mecklenburg-Vorpommern zu den schönsten englischen Landschaftsparks. 1771 war er damals einer der frühsten seiner Art auf dem Kontinent und er ist in den letzten Jahren in historischer Gestalt wiedererstanden. Die besondere Anlage ist ganzjährig zugänglich.
Entstehung und Geschichte
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war das Schloss Hohenzieritz ein schlichtes, einstöckiges Herrenhaus mit hohem Walmdach. Der spätere Herzog Carl II., der Hohenzieritz von deinem Bruder Adolph Friedrich IV. geschenkt bekommen hatte, veranlasste, das Gutshaus zu einem klassischen Schlossbau umzugestalten. Dabei wollte er vor allem eine barocke höfische Schlossanlage und begann damit, aus den beiden Kavalierhäusern eine Ehrenhofsituation konstruieren zu lassen. Nach und nach entstand ein für den ländlichen Raum stattlicher Architekturkomplex.
1919 ging das Schloss in Landeseigentum über und stand allen Besuchern offen. Bis 1945 hatte man sogar nahezu die komplette Einrichtung aus der Zeit um 1800 erhalten. Doch in der Nachkriegszeit kam es zu Plünderungen und zur Zerstörung dieses kostbaren Ensembles der höfischen Wohnkultur des früheren Klassizismus.
Wissenswertes
- Mit €3 für den Tagespass ist das Ausflugsziel das günstigste in Mecklenburg-Vorpommern.
Anfahrt
Aus Richtung Berlin fährst du über A114 und A10 auf die B96 bis Blumenholz. Dort biegst du links ab Richtung Hohenzieritz.
Aus Richtung Neubrandenburg fährst du auf der B96 am Tollensee vorbei bis Blumenholz. Im Ort biegst du rechts ab und fährst nach Hohenzieritz.