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Beschreibung
Das „Neuschwanstein des Nordens“
Schloss Marienburg ist mit seinen 160 Zimmern und 30 Meter hohen Aussichtstürmen auch als „Neuschwanstein des Nordens“ bekannt. König Georg V. von Hannover benannte es nach seiner Frau, Königin Marie. Es zählt heute zu den bedeutendsten neugotischen Baudenkmälern Deutschlands und liegt im Calenberger Land, der Region südlich von Hannover, in 135 Meter Höhe auf dem Marienberg.
Das Museum
Die prunkvollen Innenräume mit dem historischen Mobiliar, den Gemälden und Kunstgegenständen der königlichen Welfenfamilie ebenso wie die voll ausgestattete Schlossküche und Bibliothek können besichtigt werden. Der Bahnhof von Nordstemmen, der südlich vom Marienberg liegt, ist Teil der Schlossanlage, denn er wurde als königlicher Bahnhof für das Schloss gebaut. Um die Geschichte lebendig werden zu lassen, gibt es neben den klassischen Schlossführungen (mehrmals täglich) auch immer wieder Kostümführungen.
Entstehung und Geschichte
Königin Marie als Bauherrin
Schloss Marienburg entstand zwischen 1858 und 1867, nachdem König Georg V. es seiner Frau Marie zu ihrem 39. Geburtstag als Sommersitz geschenkt hatte. Unter ihrer Aufsicht als Bauherrin entstand das Schloss während der ersten sieben Jahre unter der Leitung von Conrad Wilhelm Hase, dem Gründer der Hannoverschen Architektenschule. Später übernahm dessen Schüler, Edwin Oppeler, die Arbeiten am Schloss und der bestehende Bau wurde um einen Rittersaal mit Fußbodenheizung und eine Schlossküche mit fließend warmem Wasser ergänzt.
Georg V. im Exil und Einzug Maries in ihr Schloss
Als 1866 Preußen das Königreich Hannover einnahm, flüchtete Georg V. mit Sohn Ernst August und Tochter Frederike ins Exil nach Österreich. Doch Marie konnte sich im Gegensatz zu ihrem Mann, der die beeindruckende Anlage nie sehen konnte, da er seit seiner Kindheit blind war, nicht von ihrem Märchenschloss trennen. Sie zog mit ihrer Tochter Mary und einem 40-köpfigen Hofstaat in die Marienburg ein, folgte ihrem Mann jedoch nach nicht einmal einem Jahr 1867 nach Österreich.
Das Märchenschloss 1945 als Wohnsitz einer weiteren Königsfamilie
Das Schloss war in den darauffolgenden 80 Jahren unbewohnt, bis Erbprinz Ernst August III. mit seiner Frau Viktoria Luise und seinen Kindern 1945 in die Marienburg einzog. Dessen Familie war vor heranrückenden sowjetischen Truppen aus ihrem Schloss (Schloss Blankenburg) im Harz geflohen.
Seit 1965 diente das Schloss jedoch auch dieser königlichen Familie nicht mehr als Wohnsitz und 2004 ging es über in den Besitz von Prinz Ernst August von Hannover.
Wissenswertes
- Schloss Marienburg bei Hannover gehört zu den 5 bestbewerteten Ausflugszielen in Niedersachsen.
Anfahrt
Mit dem Auto
Von Hannover aus kommend führt die A7 in Richtung Kassel nach Hildesheim, der nächstgelegen Stadt. Die A7 verlässt Du an der Ausfahrt 62 Hildesheim und wechselst auf die B1 in Richtung Hameln, der Du 7 km folgst bis Du den Ort Mahlerten erreichst. Dort biegst Du rechts ab nach Nordstemmen, fährst durch diese Ortschaft und nimmst im zweiten Kreisverkehr die Ausfahrt in Richtung Adensen. In ca. 200 m Entfernung vom Schloss, das ab hier ausgeschildert ist, findest Du ausreichend kostenlose Parkplätze.
Mit dem Zug
Schloss Marienburg liegt ca. 3 km entfernt vom nächsten Bahnhof Nordstemmen. Von dort bringt dich auch der „Schloss Marienburg Express“ zum Schloss. Dieser pendelt am Wochenende und feiertags von 10:00 – 18:00 Uhr zwischen Nordstemmen und Schloss Marienburg. Die Fahrt kostet 3,50 € pro Person (Hin und zurück 6,00 €), für Kinder bis 12 Jahren 2,00 € (Hin und zurück 3,50 €). Es gibt auch ein Familien-Ticket für 10,00 € (Hin und zurück 18,00 €).