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Beschreibung
Das Schloss Nordkirchen ist das größte unter den westfälischen Wasserschlössern und gilt mit seiner Innenrichtung sowie den Gärten samt Skulpturen als „westfälisches Versailles“. Im Schlossinneren kannst du im Rahmen einer Führung barocke Säle und weitere Räumlichkeiten besichtigen. Die historischen Räume werden auch oft für Veranstaltungen, Konzerte und Hochzeiten genutzt. Viele der Räume sind allerdings nicht öffentlich zugänglich, da sie die Fachhochschule für Finanzen des Landes NRW beherbergen. Auch Wohnräume für Studenten und Dozenten gibt es auf dem Schloss.
Highlight der Anlage ist der weitläufige Park mit seiner barocken Gartenarchitektur. Zahlreiche Inselgärten mit Blumen, Rasenflächen, Wegsternen sowie römischen und griechischen Götterstatuen, Büsten und Buchsbäumen erstrecken sich rund um das Schloss. Eine schöne Sicht auf das Schloss hast du beispielsweise von der Venusinsel, einem Garten mit Venusstatuen, Eiben und Buchsbäumen. Der insgesamt rund 170 Hektar große Park wurde von der UNESCO als "Gesamtkunstwerk von internationalem Rang" für schutzwürdig erklärt. Du kannst den Park allein besichtigen oder im Rahmen einer 1,5-stündigen Führung. Einen Besuch wert sind auch die Nebengebäude des Schlosses, wie die Orangerie, die Fasanerie oder das Lustschloss Oranienburg.
Entstehung und Geschichte
Der Geschichte des Schloss Nordkirchen beginnt als 1694 der damalige Fürstbischof die Wasserburg aufkauft. 1703 legt er den Grundstein für das das barocke Wasserschloss, das du heute besuchen kannst. Das Alte Schloss wird abgebrochen und der Neubau für 250.000 Taler angefertigt. 1727 wird die Orangerie, die Fasanerie und die Küstereigebaut. Die Gärten rund um das Schloss werden 1734 fertiggestellt.
100 Jahre später wird der Nordgarten in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. 1866 baut der Graf Nikolaus Esterhazy sich eine Vollblutpferdezucht auf. Als der Graf 1897 verstirbt, verkauft seine Frau die Gräfin Paula von Esterhazy 1903 das Schloss und die gesamten Güter Nordkirchens an einen Herzog. 1906 wird eine Wiederherstellung des ursprünglichen Nordgartens und Westgartens geplant und teilweise sogar durch einen französischen Gartenarchitekten namens Achille Duchene umgesetzt. 1913 wird das Wirtschaftsgebäude abgerissen.
Nach dem ersten Weltkrieg wird das Schloss ein Post Erholungsheim. 1933 ist die Wasserburg eine politische Führungsschule der NSDAP und bekommt während des Zweiten Weltkrieges keine größeren Schäden ab. 1958 kauft das Land Nordrhein-Westfalen das Wasserschloss für 3,5 Millionen DM und errichtet dort die Fachhochschule für Finanzen.
Wissenswertes
- Schloss Nordkirchen gehört zu den 10 bestbewerteten Ausflugszielen in Nordrhein-Westfalen.
- Mit €5 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 10 günstigsten in Nordrhein-Westfalen.
Anfahrt
Auf der A1 kommend, nimmst du die Ausfahrt Ascheberg oder Hamm-Bockum und fährst von dort circa 15 bis 20 Minuten bis zum Schloss. Sowohl der Ort Nordkirchen als auch das Schloss sind ausgeschildert. Kostenlose Parkplätze befinden sich am Schlosspark.
Der Ortskern Nordkirchens ist auch nur ein paar Schritte entfernt. Und wenn du nicht den direkten Weg zum Schloss nimmst, sondern den Hauptzugang, bietet sich dir ein Ausblick über die Venusinsel und das Schloss.