Sisi-Schloss Aichach

Umgeben von einer idyllischen Parklandschaft mit drei glitzernden Weihern liegt das Sisi-Schloss in Unterwittelsbach, einem Stadtteil von Aichach. Einst Sommerresidenz von Herzog Maximilian in Bayern, war es ein Ort, an dem seine Tochter, die spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich, unbeschwerte Kindheitstage verbrachte. Heute können Besucher durch die historischen Räume schlendern und in die Welt der jungen Sisi eintauchen – ein Ort voller Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Das Sisi-Schloss in Unterwittelsbach ist mehr als nur ein historisches Gebäude – es ist ein Ort, an dem die Vergangenheit spürbar wird und Geschichten von Glanz, Romantik und bewegten Zeiten erzählt. Hier, wo Kaiserin Elisabeth als junges Mädchen unbeschwerte Tage verbrachte, können Besucher heute durch original erhaltene Räume wandeln und auf den Spuren der berühmten Monarchin verweilen. Die Dauerausstellung „Sisi – Leben, Tod & Mythos“ zieht mit interaktiven Stationen, historischen Exponaten und multimedialen Einblicken in das bewegte Leben Sisis jeden in ihren Bann.

Ab dem 17. April 2025 öffnet die neue Sonderausstellung „Schräge Vögel & andere Elefanten – Kaiserin Elisabeth und die Tierwelt“ ihre Pforten und offenbart eine liebevolle, naturverbundene Seite der Kaiserin, die vielen verborgen bleibt. Von gemeinsamen Jagden mit ihrem Vater in den bayerischen Wäldern bis hin zu exotischen Begegnungen auf ihren Reisen – die Ausstellung zeigt, wie wichtig Tiere in Sisis Leben waren und welche Geschichten sie hinterließen.

Zum beeindruckenden Anwesen zählen neben dem historischen Wasserschloss auch die liebevoll restaurierte neugotische Kapelle und der weitläufige Schlosspark. Die neugotische Schlosskapelle, von Herzog Maximilian im 19. Jahrhundert aus einer Ruine neu zum Leben erweckt, ist ein kleines Kunstwerk. Verziert mit orientalisch inspirierten Details, filigranen Fenstern und einem prachtvollen Altar, spürt man hier die Hingabe, mit der sie restauriert wurde.

Der angrenzende Schlosspark ist eine wahre Oase, die zum Erkunden und Träumen einlädt. Auf geschwungenen Wegen, vorbei an alten Bäumen und malerischen Weihern, kann man die Seele baumeln lassen oder einem der Themenwege folgen, die durch die Geschichte des Anwesens führen. Doch der Park ist mehr als ein ruhiger Rückzugsort: Er ist lebendig und voller Kultur. Bei Konzerten, Kunsthandwerkermärkten und der alljährlichen Schleppjagd wird die Vergangenheit zum Erlebnis.

Auf den Spuren von Sisi

Das Sisi-Schloss in Unterwittelsbach ist eine der ersten Stationen der „Sisi-Straße“ – einer Kulturroute, die den Spuren von Kaiserin Elisabeth durch Europa folgt. Die Route verbindet bedeutende Orte ihres bewegten Lebens, von ihrer bayerischen Heimat über die prächtigen Schlösser Österreichs und Ungarns bis zu den idyllischen Küsten Italiens und der griechischen Insel Korfu. Als ehemalige Sommerresidenz ihres Vaters ist das Schloss ein besonderer Ort, an dem die Reise durch Sisis Geschichte ihren Anfang nimmt.

Der Name Wittelsbach – Ursprung einer Dynastie

Die Wittelsbacher verdanken ihren Namen den ursprünglichen Grafen von Scheyern, die im 12. Jahrhundert ihren Stammsitz auf die Burg in Oberwittelsbach bei Aichach verlegten. Von diesem historischen Ort aus begann ihr beeindruckender Aufstieg zu einer der bedeutendsten Herrscherdynastien Europas. Mit der Belehnung zum Herzogtum Bayern im Jahr 1180 prägten die Wittelsbacher fast 750 Jahre lang die Geschichte Bayerns – als Herzöge, Kurfürsten und Könige.

Das Wasserschloss

Das Wasserschloss Unterwittelsbach trägt die Spuren von mehr als 900 Jahren wechselvoller Geschichte. Zahlreiche Besitzer kamen und gingen, doch seine wohl prägendste Zeit begann 1838, als Herzog Maximilian in Bayern, der Vater von Kaiserin Elisabeth („Sisi“), das Anwesen erwarb. Für ihn war das Schloss mehr als nur ein Sommerdomizil – es war seine „Burg“, wie er es liebevoll nannte. Hier verbrachte die junge Sisi unbeschwerte Kindertage, umgeben von Natur und der besonderen Atmosphäre des historischen Anwesens.

Nach dem Tod des Herzogs blieb das Schloss über Generationen im Besitz der Familie, bis es 1958 verkauft wurde und in den folgenden Jahrzehnten verschiedene Nutzungen erfuhr. Nach dem Zweiten Weltkrieg bot es zunächst Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf, später wurde es als Jugendheim genutzt. Doch 1999 kam die Wende: Die Stadt Aichach übernahm das Schloss, ließ es mit großer Sorgfalt restaurieren und machte es für Besucher zugänglich.

Heute lädt das Wasserschloss dazu ein, in die Vergangenheit einzutauchen und Sisis Geschichte hautnah zu erleben. Die Ausstellungen erzählen vom Leben der Kaiserin und den historischen Ereignissen, die sich hier abgespielt haben. Wer mehr erfahren möchte, kann an einer Führung teilnehmen und noch tiefer in die Geschichten der alten Mauern eintauchen. Und für alle, die nach einem ganz besonderen Ort für ihre Hochzeit suchen, öffnet das Schloss in den Sommermonaten seine Türen – als romantische Kulisse, die den schönsten Tag des Lebens unvergesslich macht.

Schlosskapelle und Park – Historische Pracht und idyllische Natur

Als Herzog Maximilian in Bayern das Schloss 1838 erwarb, fand er die Kapelle in einem traurigen Zustand vor – verfallen und dem Zahn der Zeit überlassen. Doch statt sie aufzugeben, ließ er sie mit großer Hingabe im neugotischen Stil wiederaufbauen. Der prachtvolle Altar, inspiriert von seiner Orientreise, sowie die Reliquien aus Jerusalem, die er mitbrachte, verleihen der Kapelle ihren einzigartigen Charakter. 1841 wurde sie mit Wasser aus dem Jordan geweiht – ein Symbol für ihre besondere Bedeutung. Der Bildhauer Ludwig von Schwanthaler schuf 14 Statuen bedeutender Wittelsbacher Herrscher, die bis heute der Kapelle ihre erhabene Ausstrahlung verleihen.

Direkt angrenzend erstreckt sich der weitläufige Schlosspark – ein echtes Naturidyll. Wo einst Obstbäume und Spargelbeete standen, schlängeln sich heute geschwungene Wege durch eine Landschaft, die an englische Gärten erinnert. Zwischen alten Bäumen und malerischen Weihern entfaltet sich eine ruhige, fast magische Atmosphäre. Wer der Geschichte folgen möchte, kann die Sisi-Tour oder eine Lauschtour durch den Park nutzen, um mehr über die Vergangenheit des Anwesens zu erfahren. Doch der Park ist mehr als nur ein stiller Rückzugsort – bei Konzerten, Theateraufführungen und Kunsthandwerkermärkten wird er zur lebendigen Bühne für Kultur und Tradition. Und wenn im Herbst die traditionelle Schleppjagd durch den Park zieht, scheint die alte Jagdtradition der Wittelsbacher noch einmal lebendig zu werden.

Das Sisi-Schloss in Unterwittelsbach ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unkompliziert zu erreichen. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, folgst du der B300 bis zur Ausfahrt Aichach-Nord. Ab dort weist dir eine gut ausgeschilderte Strecke den Weg direkt zum Schloss. Vor Ort stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung – auch für Busse.

Falls du mit der Bahn anreist, fährst du bis zum Bahnhof Aichach. Von dort geht es mit einem Bus des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV) weiter. Unter der Woche bringen dich Linienbusse nach Unterwittelsbach, am Wochenende verkehren Rufbusse, die dich direkt zum Sisi-Schloss bringen. Damit du stressfrei ankommst, lohnt sich ein Blick in die Fahrplanauskunft vorab.