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Beschreibung
Die bizarren Felsformationen des Latemar
Das Latemar-Gebirge gehört zu den Südtiroler Dolomiten und damit zu den südlichen Kalkalpen. Besonders charakteristisch sind die abrupten Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darauf sitzenden steilen Kalkstein-Riffen. Diese stark unterschiedlichen Landschaftsformen entstanden unter anderem durch Überflutungsphasen und das Aufbrechen geschlossener Formationen durch Magmagänge.
Zum großen Teil besteht das Latemar aus Sedimentgestein, dessen typische Schichtungen deutlich zu erkennen sind. Dazwischen zeigen sich Lagen versteinerter Korallenriffe, die im unteren Trias im absinkenden Tethysmeer wuchsen. Zudem lassen sich hier auch vulkanische Spuren entdecken: Im Hauptkamm finden sich tiefe Einschnitte aus dunklem und kissenartig abgerundetem Lava-Gestein.
Das Latemar zeichnet sich außerdem durch seine Hufeisenform aus, die nach Osten hin geöffnet ist. Das Gebirge lässt sich in zwei Untergruppen gliedern: Vom Poppekanzel (2.460 Meter) bis zur Torre die Muss (2.402 Meter) erstreckt sich die nördliche Gruppe, die südliche Gruppe türmt sich rund um den 2.358 Meter hohen Monte Agnello auf, entlang dessen Gipfel auch die Grenze zwischen Südtirol und Trentino verläuft.
Die Gipfel der Berggruppe erklimmen
Die höchste Erhebung des Latemar ist der 2.842 Meter hohe Diamantiditurm. Seinen Namen erhielt er vom Wiener Bergsteiger Demeter Diamantidi, der den Gipfel am 25. Juli 1892 über die senkrechte und besonders steinschlaggefährdete Nordwand bestieg. Dabei war er allerdings nicht der erste: Bereits am 17. August 1885 bezwang der Augsburger Gustav Euringer den Latemar-Hauptturm über die Nordwand.
Die anderen Türme werden als Westtürme beziehungsweise als Latemarpuppen bezeichnet. Aus dem Norden unnahbar und gewaltig, zeigen sie sich auf der Südseite flacher und leichter zu besteigen. Der einzige Klettersteig am Latemar ist der „Campanili del Latemar“. Er führt vom Karer Pass auf 1.600 Metern Höhe zur 2.791 Meter hohen Latemarspitze.
Entstehung und Geschichte
Der Name der Gebirgskette in Südtirol stammt von der altladinischen Bezeichnung „cresta de Lac-te-mara“, was so viel wie „Bergkamm über dem See im Kar“ – dem Karer See – bedeutet. Daraus wurde dann Latemar, eine Bezeichnung, die bereits seit dem 12. Jahrhundert dokumentiert ist.
Die Berggruppe des Latemar gehört gemeinsam mit dem Rosengarten seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Wissenswertes
- Latemar Gebirge gehört zu den 10 bestbewerteten Ausflugszielen in Italien.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Über die Brennerautobahn A22 kommend fährst du bis zur Autobahnausfahrt Bozen Nord/Eggental. Dann folgst du für etwa 500 Meter der Straße in Richtung Bozen und biegst beim Kreisverkehr links auf die SS 241 ins Eggental ein. Die lange Dolomitenstraße bringt dich nach Birchabruck, wo du anschließend rechts nach Obereggen abbiegen kannst.