Die Bretagne - Anfang und Ende der Welt
Die Bretagne ist eine Halbinsel im Nordwesten Frankreichs, die rund 300 km in den Atlantik ragt. Sie lässt sich einteilen in die landschaftlichen Regionen Armor, das "Land am Meer", und Argoat, das "Land der Wälder". Früher nannten die Römer die Bretagne auch "Finistére", das "Ende der Welt". Die Bretonen sind da aber anderer Ansicht, für sie ist sie der "Anfang der Welt" - "Penn Ar Bed".
Auf dem Zöllnerpfad rund um die bretonische Halbinsel
Die Bretagne ist mit über 2.700 km Küstenland eine beliebte Region für Wassersportler und Badenixen, sowie zudem auch Heimat der Thalassotherapie. Einzigartig sind hier vor allem die Smaragdküste im Norden der Bretagne sowie die steilen Felsklippen im Westen. Ein besonderes Highlight für Wanderer ist der berühmte, rund 2.000 km lange "Zöllnerpfad", ein Fernwanderweg, der die Halbinsel der Bretagne umschließt und von der Bucht des Klosterbergs Mont-Saint-Michel in der Normandie, über die Rosa Granitküste sowie die Steilklippen der Halbinsel Crozon bis zu den Sandstränden am Golf von Morbihan führt.
Die vielfältige Insellandschaft der Bretagne
Rund um die Küsten verteilen sich etliche größere und kleinere Inseln mit schroffen Felshängen, weißen Stränden oder exotischen Blumen. Der Archipel der Glénan-Inseln vor Concarneaus Küste erlangte durch die Krimis um Kommissar Dupin besondere Bekanntheit: Weiße Sandstrände und der Blick aufs azurblaue Meer zeichnen die zwölf Inseln im Atlantik aus. Die wildeste innerhalb der Insellandschaft der Bretagne ist wohl Ouessant mit ihren fünf Leuchttürmen. Ganz anders dagegen zeigen sich die sieben nördlichen Inseln vor der Rosa Granitküste: Über 20.000 beheimatete Seevogelpaare haben hier ihre Heimat. Nicht weniger besonders ist die Blumeninsel Bréhat, wenige Seemeilen östlich von den sieben Inseln: Hier kann man dank des warmen Golfstroms fast das ganze Jahr über blühende Hortensien, Mimosen, Kamelien sowie Eukalyptus bestaunen. Da Autos hier nicht erlaubt sind, finden vor allem Wanderer und Radfahrer hier ein einmaliges Naturparadies vor.
In den Eichenwäldern auf den Spuren von König Artus
Aber auch die urigen Eichenwälder auf dem Festland mit ihren Flüssen und Kanälen laden zum Radfahren, Wandern sowie zu gemütlichen Bootstouren ein. Um das bretonische Hinterland ranken sich zudem zahlreiche Legenden wie die berühmte Artus-Sage, wonach König Artus im Zauberwald von Brocéliande zusammen mit den Rittern seiner Tafelrunde und Zauberer Merlin diverse Abenteuer bestritten und sogar den "Heiligen Gral" in den Wäldern der "Kleinen Bretagne" gesucht habe.
Kulinarische Köstlichkeiten
Durch die Beschaffenheit als Halbinsel im Atlantik ist auch die bretonische Küche geprägt vom Meer. So kommen bei den Bretonen bevorzugt frischer Fisch, Muscheln oder Krustentiere in verschiedensten Zubereitungen auf den Tisch. Außerdem ist die Bretagne auch die Heimat der Crepes und Galettes. Während erstere für ihren hellen Teig und die süße Füllung bekannt sind, werden Galettes aus dunklem Buchweizenmehl gefertigt und traditionell mit Schinken, Ei und Käse belegt. Beliebt ist in der Bretagne auch die mit Meersalz gewürzte Butter. So wurde beispielsweise das Salzbutter-Karamell vom bretonischen Chocolatier Henri Leroux 1980 zum besten Bonbon ganz Frankreichs gekürt. Und auch im bretonischen Butterkuchen "Kouign Amann" kommt gesalzene Butter als Hauptzutat zum Einsatz.
Be Breizh!
Eine weitere Besonderheit der Bretagne und ihrer Bewohner ist die bretonische Sprache, welche heute noch von rund 200.000 Bretonen gesprochen wird und damit die letzte lebende, keltische Sprache Europas ist. Das bretonische Wort für die Bretagne lautet "Breizh". Und so wünschen die Bretonen guten Freunden mit dem Ausspruch "Be Breizh!" viel Glück oder Erfolg, aber auch als Einladung an die Welt, sich von der einmaligen Bretagne begeistern zu lassen, findet der Ausruf häufig Verwendung. Also - Be Breizh!