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Routenbeschreibung
Der Wendland-Querweg verbindet als nördlicher Abschnitt des Wendland-Rundwegs den Drawehn-Höhenweg mit dem Elb-Höhenweg. Er führt knapp 70 Kilometer durch die weiten Heide- und Waldlandschaften des hannoverschen Wendlandes.
Das Wendland prägen zahlreiche gut erhaltene Rundlingsdörfer, wie etwa Schreyahn, Bussau, Lübeln und Satemin. Charakteristisch für diese mittelalterliche Siedlungsform ist, dass die Fachwerkhöfe strahlenförmig um einen runden Dorfplatz angeordnet sind.
Von Clenze nach Satemin (ca.12 km)
Ab Clenze passiert man nun auf flachen Feldwegen immer wieder einige dieser kleinen romantischen Rundlingsdörfer, wie z.B. Püggen oder Schreyahn. Die ersten Rundlinge bewohnten im 12. Jahrhundert die Slawen.
Der Grund ihrer kreisförmigen Anordnung ist jedoch bis heute nicht endgültig geklärt. Manche Historiker gehen davon aus, dass die Rundlinge als Wehranlage dienten oder um einen Kultplatz oder auch eine Viehweide angelegt wurden. Doch für einige Wissenschaftler weist die Bauform auf eine kommunikative Siedlungsform hin. Die Höfe seien einander zugewandt, damit sich die Nachbarn gegenseitig sehen konnten um im Notfall Hilfe zu leisten.
Das Rundlingsdorf in Satemin ist größer als die anderen und wurde im 19. Jahrhundert nach einem Brand wieder aufgebaut. Neben einer kunsthandwerklichen Töpferei warten hier auch zwei einladende Cafés auf die Wanderer.
Von Satemin nach Trebel (ca. 25 km)
Der zweite Teilabschnitt auf dem Wendland-Querweg (sechste Etappe des Wendland Rundwegs) führt zunächst nach Lübeln, einem besonders schönen Rundlingsdorf mit Museum und Tourismus-Service Center sowie mehreren Hofläden. Hinter dem Dorf liegt ein idyllischer Teich, der einen kurzen Abstecher lohnt.
Nach etwa vier Kilometern erreicht man Lüchow, ein beschauliches Fachwerkstädtchen mit mehreren Cafés und Geschäften sowie einem Museum, das über die Stadtgeschichte informiert. Anschließend wandert man weiter nach Woltersdorf. Im nahegelegenen Ortsteil Thurau befindet sich der 90 Meter hohe „Thurauer Turm“, ein ehemaliger Fernmeldesektorturm der Bundeswehr an der innerdeutschen Grenze. Er steht auf einer Anhöhe, die einen schönen Blick auf Lüchow bietet. Hier lässt sich auf dem kleinen Rastplatz nochmal eine kurze Pause einlegen.
Danach durchquert man eine weite, agrarisch geprägte Heidelandschaft und erreicht nach etwa 1,5 Stunden das Dorf Trebel. Dort laden kleine Läden und Restaurants sowie ein Informationshaus mit einer Ausstellung über die Entstehung der umliegenden Heidelandschaft, zum Verweilen ein.
Von Trebel nach Schnackenburg (ca. 25 km)
Auf der letzten Teilstrecke des Wendland-Querwegs (siebte Etappe auf dem Wendland-Rundweg) durchquert man zwei ökologisch einzigartige Gebiete im Naturpark Elbhöhen-Wendland, die „Nemitzer Heide“ und den „Gartower Forst“. Gleich hinter Trebel beginnt die prächtige Heidelandschaft, auf der Schäfer mit ihren Herden und Hütehunden entlang ziehen. Sie beherbergt zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten und ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die Nemitzer Heide entwickelte sich auf den trockenen Sandböden, die ein Waldbrand 1975 zurückgelassene hatte. Im August und September, zeigt sie sich den Wanderern als beeindruckendes violettes Blütenmeer.
Nicht weit davon, beginnt der „Ruheforst Elbtalaue Gartow“. Die 5.700 ha große Waldfläche ist n gräflichem Besitz und wird seit über 60 Jahren nachhaltig bewirtschaftet. In der wilden Natur mit ihren vielen knorrigen Eichen und Kiefern, die oftmals über 200 Jahre alt sind, fühlt man sich wie in einem Märchenwald. Die alten Bäume dienen auch als Ruhestätte Verstorbener, deren Namen auf kleinen Tafeln an den Bäumen angebracht sind. Ein entsprechender Baum darf dann 99 Jahre nicht gefällt werden, was gleichzeitig zur Wahrung dieses Ökosystems beiträgt.
Nach 10 Kilometern erreicht man den Luftkurort Gartow, der mit vielfältigen Freizeitangeboten lockt. Er liegt am westlichen Ufer der Seege, die sich nördlich von Gartow zu einem See mit Badestrand ausweitet. Neben zahlreichen Cafés und Restaurants kann man sich auch in der Wendlandtherme erholen, bevor man die Wanderung fortsetzt.
Im Anschluss führt die Route in Richtung Nienwalde durch die naturnahe Niederung der Seege. In der feuchten Landschaft kann man sogar Biber und Seeadler beobachten. Am besten gelingt dies von einem der Beobachtungstürme auf dem Seeadlerrundweg oder Biberpfad.
Ab Nienwalde geht es entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze in Richtung Schnackenburg. Hier verlief auch schon im Mittelalter eine Grenze, allerdings zwischen den Germanen und den Slawen. Aufgrund der abgeschiedenen Lage haben sich in diesem Bereich heute viele Wildtiere und Vögel angesiedelt. Schließlich gelangt man ans Ziel des Wendland-Querwegs, nach Schnackenburg. In der kleinsten Stadt Niedersachsens kann man das Grenzlandmuseum besuchen, das über die deutsche Grenzgeschichte von 1945 bis 1990 informiert.
Einkehr
Mehrere Cafés und Restaurants laden zum gemütliche Einkehrschwung auf diesem Weg ein. Diese befinden sich in Satemin, Lübeln, Lüchow, Trebel, Gartow und Schnackenburg.
Wissenswertes
- Auf dieser mittelschweren Wanderung legst du über 68 km zurück. Die Wanderung ist damit eher lang. Im Durchschnitt liegt die Länge der Wanderungen in Niedersachsen bei ungefähr 43 km.
- Festes Schuhwerk wird für diese Wanderung empfohlen. Einkehrmöglichkeiten gibt es entlang dieser Strecke auch.
Highlights der Tour
Zu den kulturellen Highlights des Wendland-Querwegs zählen sicherlich die zahlreichen Rundlingsdörfer und das Rundlingsmuseum in Lübeln sowie die Fachwerkstadt Lüchow.
Aber natürlich hat die Tour mit der weitläufigen „Nemitzer Heide“ und dem uralten „Gartower Forst“ vor allem landschaftlich viel zu bieten.
Anfahrt zum Startpunkt
Mit dem PKW
Wenn Du über die A7 kommst, verlässt Du diese an der Ausfahrt Soltau-Ost und gelangst über die B71 nach Uelzen. Du bleibst die nächsten 25 Kilometer auf der B71 (Richtung Salzwedel) bis es in einem Waldgebiet links nach Clenze abgeht (L261).
Mit dem Zug
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Uelzen, einem wichtigen Bahnknotenpunkt in Norddeutschland. Die DB Strecken Hamburg - Hannover und Bremen – Berlin führen über Uelzen. Clenze befindet sich in ca. drei Kilometern Entfernung, und wird von Linienbussen angefahren.