Inhalt
Beschreibung
Kleiner Ort mit großer Wirkung
Obwohl Bundschuh eine besonders kleine Gemeinde mit gerade mal 40 Einwohnern ist, befindet sich hier eines der geschichtsträchtigsten Denkmäler im Thomatal. Schon im 16. Jahrhundert herrschte hier eine rege Bergbauindustrie, deren Einflüsse hier noch bis heute zu spüren sind. Auch der Hochofen selber existiert bereits seit 1862 und galt zum damaligen Zeitpunkt als eine der aktuellsten Technologien im ganzen Land. Die Anlage war damals zentrale Produktionsstätte von Roheisen. Im nahegelegenen Schönfeldgebiet gab es damals eine Menge Erz, welches zu diesem Zweck bis zum Hochofen nach Bundschuh transportiert wurde. Hiermit war es einer der ersten Versorgungsorte für das Hammerwerk in Mauterndorf, wo das Eisen anschließend zu weiteren Materialien verarbeitet wurde.
Wie aus der Anlage ein Museum wurde
Leider konnte der Betrieb nicht lange fortgesetzt werden, denn bereits 1885 wurden die Tätigkeiten im Hochofen eingestellt, da er sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr rentierte. Zwar gab es Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal einen kurzen Versuch die Produktion wieder anzukurbeln, diese scheiterte jedoch bereits nach zwei Jahren. Aus diesem Grund wurde 1974 eigens ein Verein zum Erhalt der historischen Anlage gegründet, mit Hilfe dessen bereits ein Jahr später entsprechende Erhaltungsmaßnahmen vorgenommen werden konnten. In seiner heutigen Form besteht das Hochofenmuseum seit 1984.
Industriemuseum mit Geschichte
Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert dient die Hochofenanlage heute nicht mehr als zentraler Industriepunkt der Gegend, sondern stellt vielmehr eine historische Sehenswürdigkeit unter Denkmalschutz dar. Über den sogenannten Museumsrundweg kannst du die Anlage in ihrer Gänze erkunden und bekommst somit ein ganz genaues Bild davon wie die Bergleute damals gelebt und vor allen Dingen gearbeitet haben. Zu Beginn dieser Tour steht der eigentliche Hochofen, in welchem du das Feuer heute noch spüren kannst. Doch nicht nur der Arbeitsalltag wird dir hier näher gebracht. Im nahegelegenen Knappengasthaus kannst du das Gebäude begutachten, in welchem die Bergleute den Großteil ihres Monatslohns bereits wieder ausgaben – meist in Bier und anderen alkoholischen Getränken. Heute ist das Gasthaus lediglich ein imposantes Anschauungsobjekt und wird zu einigen Festlichkeiten noch als Speisesaal genutzt.
Auf Tour durch die große Anlage
Ein weiterer Teil der Museumstour führt dich über den sogenannten Kohlbarren. In den Hochzeiten der Anlage diente dieser als Lager für Brennmaterial. Heute stehen hier allerdings nur noch einige Ruinenmauern und die Hügel sind schon lange von Gras übersät. Dennoch bekommst du einen guten Eindruck von der Lagerstätte, die meist von Kindern als Spielplatz benutzt wird. Neben weiteren Produktionsstätten wie dem Kalkofen, findest du auch hier ein Überbleibsel der damaligen Heiligenanbetung. Da die heilige Barbara unter anderem die Schutzpatronin der Bergleute ist, findet sich auf dem Gelände eine Skulptur zur Ehren dieser Figur, die noch heute von großer Bedeutung für die Gegend ist. Weiter auf dem Museumsgelände verteilt liegen ebenfalls die ehemaligen Unterkünfte der Bergleute, die die weiterhin aufzeigen unter welchen schweren Bedingungen die Menschen hier damals lebten. Ein weiteres Highlight der Anlage ist ebenfalls die Werksschmiede. Zwar sind von dieser teilweise nur noch die Grundmauern erhalten geblieben, dennoch zeugt sie noch heutige von der Kunstfertigkeit aus vergangenen Tagen.
Weitere Möglichkeiten rund um Bundschuh
Rund um das Hochofenmuseum Bundschuh gibt es ebenfalls noch weitere Möglichkeiten die Besichtigung der Anlage mit weiteren Freizeitaktivitäten zu verbinden. So kannst du auf dem Knappenwanderweg auf eine rund einstündige Rundreise durch die Welt der Erze gehen und hierbei durchwanderst verschiedene Stationen des Eisenbergbaus. Darüber hinaus gibt es einige schöne Wanderstrecken rund um die Anlage. Auf der sogenannten Schwarzenbergrunde kannst du die Gegend auf dem Rad erkunden und dich anschließend auf Entdeckungstour im Hochofenmuseum begeben.
Anfahrt
Mit dem Auto
Von Tamsweg aus
Du verlässt die Ortschaft auf der Murtal Straße (B 96) in Richtung Unternberg und biegst anschließend links in Richtung Pischelsdorf ab. Du durchquerst den Ort und gelangst schon bald an eine Wegkreuzung, an welcher du dich links hältst und anschließend auf die L267 wechselst. Diese bringt dich auf direktem Wege zum Hochofenmuseum Bundschuh
Von Bischofshofen aus
Du verlässt zunächst die Stadt in nördlicher Richtung und fährst anschließend auf der Tauernautobahn weiter. Dieser folgst du für die nächsten 56,5 km und verlässt diese an der Ausfahrt mit der Nummer 104 in Richtung St. Michael im Lungau wieder. Anschließend fährst du auf der Murtal Straße (B96) weiter und stößt kurz hinter dem Kreisverkehr auf die Kreuzung mit der Katschberg Straße. An dieser biegst du links ab, um weiterhin auf der B96 zu fahren. Hiernach nimmst du den rechten Abzweig auf die Thomataler Landesstraße. Du durchquerst nun St. Margarethen im Lungau und hältst dich anschließend immer weiter auf der Landesstraße, bis du das Hochofenmuseum Bundschuh erreicht hast.
Von Murau aus
Auch von Murau aus bist du innerhalb kürzester Zeit am Hochofenmuseum in Bundschuh angelangt. Hierfür verlässt du den Ort über die Murauer Straße (B97), die nach einigen Kilometern zur Turracher Straße (B95) wird. Anschließend biegst du links auf die Thomataler Landesstraße (L225) ab, die dich zur Bundschuh Landesstraße bringt. Auf diese biegst du links ab und folgst dieser, bis du das Museum in der Ortschaft erreichst.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Von Tamsweg aus fährt regelmäßig der Bus mit der Nummer 760 nach St. Margarethen im Lungau. An der Haltestelle Fischerkreuzung musst du den Bus verlassen und bist die restlichen 7 km auf ein Taxi angewiesen.