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Beschreibung
Imposant thront Schloss Bruck über Lienz, der Bezirkshauptstadt Osttirols. Das Wahrzeichen der Sonnenstadt ist aber nicht nur wegen des schönen Blicks auf den Lienzer Talboden einen Besuch wert, sondern beherbergt auch ein interessantes Museum über das Schloss sowie den österreichischen Maler Albin Egger-Lienz.
Für Kunst- und Naturfreunde
Das Museum legt seinen Schwerpunkt auf drei Themen. In der Kunstsammlung erwarten dich grafische wie plastische Werke aus fünf Jahrhunderten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Gesamtwerk von Albin Egger-Lienz gelegt. Seine Arbeiten, die vom Historismus und Expressionismus geprägt sind, stellen das Schicksal von Bauern in den Vordergrund, widmen sich aber ebenso dem Krieg und zeigen Landschaften.
Auch über das Leben in Osttirol erfährst du bei einem Besuch einiges. So werden zahlreiche Objekte aus der Osttiroler Volkskunde gezeigt wie etwa Trachten, Webstühle und Truhen. Votivbilder oder Brautschmuck sind auf dem Schloss ebenfalls ausgestellt. Wer sich mehr für die Natur interessiert, kann im Museum Tierpräparate und seltene Mineralien bewundern.
Ergänzt wird die Dauerausstellung durch Sonderschauen, die sich immer wieder mit der Geschichte des Schlosses beschäftigen oder besondere Aspekte des Schaffens von Egger-Lienz beleuchten.
Eine Reise durch die Architekturgeschichte
Neben dem Museum ist Schloss Bruck allein wegen seiner Architektur sehenswert. Entstanden zwischen 1252 und 1277 zeigt es verschiedene Baustile der vergangenen Jahrhunderte. Die Generalsanierung vor einigen Jahren hat den Blick auf diese baulichen Veränderungen erst möglich gemacht. Bei einem Rundgang solltest du dir auf jeden Fall die Kapelle anschauen, die mit zahlreichen Fresken geschmückt ist.
Zum Abschluss deines Besuchs kannst du dir noch einen Kaffee oder ein Eis im Schlosscafé gönnen und den herrlichen Blick von der Terrasse genießen.
Entstehung und Geschichte
Die Grafen von Görz ließen Schloss Bruck zwischen 1252 und 1277 erbauen. Für fast 300 Jahre blieb es in Familienbesitz, ehe es aufgrund eines fehlenden Erbens an König Maximilian I. ging. Ein Jahr später übertrug dieser dem Freiherrn Michael von Wolkenstein-Rodenegg die Herrschaft Lienz – und damit auch das Schloss. Nachdem die Familie im 17. Jahrhundert Konkurs anmelden musste, wechselte das Schloss mehrmals den Besitzer. Über die Jahrhunderte hinweg war es daher Sitz der Gerichtsbarkeit, Feldspital, Brauerei und sogar Speditionssitz. Zwischen 1911 und 1913 wurde es von der damaligen Besitzerin Ottilie Röck nach Vorbild von Neuschwanstein renoviert.
Im März 1942 kaufte die Stadt Lienz das Schloss und eröffnete am 13. Juni 1943, also noch während des Zweiten Weltkrieges, das Osttiroler Heimatmuseum – allerdings nur für vier Monate. Erst nach Kriegsende öffnete das Museum dauerhaft wieder seine Tore. 1998 wurde das Ausstellungskonzept überarbeitet und stellt seitdem die Geschichte von Schloss Bruck und die Werke von Albin Egger-Lienz in den Fokus. Der Sammlung des früheren Heimatmuseums werden nun regelmäßig Sonderausstellungen gewidmet. Nach Umbauarbeiten im Jahr 2013 stehen dem Museum auch im Westtrakt der Burg Räumlichkeiten zur Verfügung.
Anfahrt
Mit dem Auto
Schloss Bruck liegt im Westen von Lienz und ist bequem über die B108 zu erreichen. Am Fuße des Schlossberges findest du zu beiden Seiten der Bundesstraße Parkplätze (an der Talstation der Hochsteinbahn sowie am Terlagofeld) und kannst anschließend durch den Schlosspark in fünf Minuten zum Museum gehen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Vom Bahnhof Lienz sind es knapp zwei Kilometer zum Museum. Die Bushaltestelle „Schloss Bruck“ befindet sich zu Fuße des Berges, etwa 700 Meter entfernt.