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Beschreibung
Die größte Altstadt im Westen Österreichs
Die mittelalterlichen Bauten der Altstadt von Hall in Tirol zeugen von der Vergangenheit einer wohlhabenden Stadt. Die ehemalige Salz-Hochburg am Ufer des Inns war im Mittelalter der bedeutendste Wirtschaftsplatz Nordtirols. Heute lädt das reizvolle Städtchen mit seiner herrlichen Altstadt zum Flanieren und Genießen ein. In den romantischen Gassen der 700 Jahre alten Stadt locken zahlreiche Shopping-Möglichkeiten. Zudem befindet sich hier einer der schönsten Plätze Österreichs: der Obere Stadtplatz.
Wechselvolle Geschichte
Dass das Zentrum von Hall heute zu den besterhaltenen Altstädten Europas zählt, war im Laufe seiner Geschichte nicht immer zu erwarten. Nach den wirtschaftlich reichen Jahrhunderten des Salzhandels verlor die Stadt im 19. und 20. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung. Als Folge dessen verfiel die Altstadt. Nur im Rahmen einer umfassenden Altstadtrevitalisierung konnte sie gerettet werden. Heute bildet die historische Haller Altstadt eine gelungene Symbiose mit modernen architektonischen Bauten wie dem Salzlager, der neuen Hochschule UMIT oder dem Parkhotel.
Bedeutende Bauwerke der Haller Altstadt
Zu den Highlights zählt der Obere Stadtplatz mit seinem mittelalterlichen Ambiente. Rund um den Platz reihen sich mehrere eindrucksvolle Bauten. Hierzu zählt das städtische Rathaus, das sich im sogenannten Königshaus befindet. Dieses wurde im Jahr 1406 der Stadt Hall in Form einer Schenkung vom damaligen Landesfürsten übergeben. Ebenfalls am Oberen Stadtplatz steht die spätgotische Pfarrkirche St. Nikolaus. Bereits im Jahr 1281 wurde die Kirche geweiht. Da sie für die aufstrebende Salzstadt jedoch schnell zu klein war, wurde sie mehrfach umgebaut und erweitert. Um 1425/1426 erhielt das Gotteshaus seine heutige Ausdehnung. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert. Östlich der Pfarrkirche befindet sich die Magdalenenkapelle, die vermutlich um 1320 errichtet wurde. Auch der Stiftsplatz ist sehenswert. Hier befindet sich die Stiftskirche (Herz-Jesu-Basilika), deren Grundstein im Jahr 1567 gelegt wurde. Einige Renaissance-Elemente der Fassade stammen noch aus dieser Zeit. Nicht weit entfernt liegt die Allerheiligenkirche. Die ehemalige Jesuitenkirche ist die erste Barockkirche Nordtirols. Im Südwesten der Altstadt lohnt ein weiteres Gotteshaus einen Besuch. Die kleine Salvatorkirche besitzt mit einem Jüngsten Gericht aus der Zeit um 1418 eine der wenigen hochgotischen Malereien in Nordtirol.
Stadtführung
Wer möchte, kann die Haller Altstadt im Rahmen einer kostenpflichtigen Stadtführung besichtigen. Diese findet immer montags, donnerstags sowie samstags um zehn Uhr statt und dauert rund eine Stunde. Treffpunkt ist beim Tourismusbüro am Unteren Stadtplatz.
Entstehung und Geschichte
Der Ort Hall wurde im Jahr 1256 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der Stadt geht auf das mittelhochdeutsche „hal“ zurück, das damals Salzquellen und Salzwerke bezeichnete. Das Salz war es auch, das ab dem 13. Jahrhundert das Leben und die Wirtschaft des Ortes prägte. So wuchs Hall, das ab 1303 das Stadtrecht bekam, in den darauffolgenden Jahrhunderten zum bedeutendsten Wirtschaftsstandort im Norden Tirols. Schon im 13. und 14. Jahrhundert entstanden die Gassen, Plätze und Stadtmauern, die noch heute die Grundstruktur der Altstadt prägen.
1486 wurde in Hall, nachdem die landesfürstliche Münze hierher verlegt wurde, der erste Taler der Welt geprägt. Im Laufe der Zeit gelangte Hall, dessen Bedeutung immer weiter zunahm, zur größten Altstadt aller Nordtiroler Städte. Diese wurde durch Brände und ein Erdbeben teilweise zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert verlor die Stadt an wirtschaftlicher Bedeutung. 1967 schloss die Saline ihre Pforten und die Altstadt verfiel zunehmend.
In den 1970er Jahren kam schließlich die Wende. Die damalige Stadtführung begann gegen die Abwanderung und den Verfall des Zentrums zu kämpfen. 1973 fiel schließlich der Startschuss für die Altstadtrevitalisierung. In den darauffolgenden Jahren wurden rund 300 Häuser im unmittelbaren Zentrum saniert und renoviert. Ein Jahr später gipfelte die Revitalisierung in der Verleihung des 1. Österreichischen Staatspreises für Denkmalschutz.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Hall in Tirol liegt etwa zehn Kilometer östlich von Innsbruck. Du erreichst die Stadt entweder über die Inntal-Autobahn A12 (mautpflichtig) oder über die Bundesstraße B171, die direkt ins Zentrum führt. Die Autobahn verlässt du an der Ausfahrt 68 (Hall Mitte) und fährst auf der B171a in die Stadtmitte. Um einen Parkplatz zu finden, folgst du am besten dem Parkleitsystem.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Hall erreichst du, zum Beispiel von Innsbruck kommend, gut mit dem Zug oder Bus. Vom Bahnhof ist es noch rund ein Kilometer bis in die Altstadt. Diesen kannst du entweder zu Fuß zurücklegen oder mit dem Bus. Die Haltestellen „Unterer Stadtplatz“ und „Stadtgraben“ werden von Bussen der Linie 4130 angefahren.