Inhalt
Beschreibung
Das Heimat- und Freilichtmuseum in Lehn bei Längenfeld stellt den bäuerlichen Alltag des Ötztales bis zurück zu den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts dar.
Die Gebäude
Das Museum besteht aus einem Paarhof mit Vorratsspeicher, einem Seitenflurhaus, einer Säge, einer Mühle und einer Schwinghütte.
Der Paarhof, bestehend aus Mittelflurhaus, Wirtschaftsgebäude und Pfostenspeicher, ist die meist genutzte Hofform im Ötztal. Das Mittelflurhaus des Museums besteht bereits seit dem 17. Jh, wurde aus massivem Stein errichtet und bis 1951 bewohnt. Heute ist es das Hauptgebäude des Museums und bietet neben Informationen zur Milch-, Woll- und Flachsverarbeitung auch eine Schulstube um 1920 und eine Hof-Werkstatt mit Geräten an. Das Wirtschaftsgebäude stellt einen Stall mit einem Galt-Brunnen dar. Dieser wurde früher oft für das Tränken der Tiere gegraben. Darüberhinaus gibt es in diesem Gebäude zahlreiche landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge zu sehen. Der Pfostenspeicher wurde bereits um 1500 n. Chr. errichtet und zeigt typische Ötztaler Konstruktionsmerkmale. Diese Speicher wurden zur Vorratshaltung genutzt und meist immer abseits des Hofes errichtet, um im Brandfall das Überleben zu sichern.
Das Seitenflurhaus entstand in der Mitte des 17. Jh., wurde noch bis 1965 bewohnt und zeigt sehr gut, in welchen Verhältnissen die damaligen Bewohner gelebt hatten. Die Säge wird vom vorbei fließenden Lehnbach betrieben und ist auch noch heute für museumseigene Dienste in Betrieb. Auch die Stockmühle wurde bereits im 17. Jh. errichtet und 1945/46 renoviert. Der Begriff "Stockmühle" kommt von der Konstruktion der Mühle. Der Mühlstein sowie das darüber gelagerte Mühlrad besitzen eine gemeinsame Achse. Die Schwinghütte diente der Flachsverarbeitung.
Entstehung und Geschichte
Die Schwinghütte des Museums, auch Schwinger genannt, diente der Flachsherstellung. Heute werden im Museum die wichtigsten Schritte des Anbaus und der Herstellung erklärt. Der Flachs bzw. auch der Haar genannt diente bis ins 19. Jh. als Haupteinnahmequelle des Ötztales. Er wurde auch noch nach dem 2. ten Weltkrieg angebaut und seiner Qualität wegen hoch geschätzt.
Es konnte grauer oder weißer Flachs angebaut werden, aufgrund dessen sich die Anfangsschritte bei der Verarbeitung unterschieden. In Umhausen wurde der Haar bis 1952, in Längenfeld bis 1956 angebaut. Die Flachsverarbeitung war eine sehr staubige Arbeit und konnte nur bedingt durch Maschinen verbessert werden. Aufgrund des Staubes, der Zugluft und Kälte des Schwingers war die Arbeit dort der Gesundheit nicht sehr zuträglich.
Anfahrt
Anfahrt mit dem Auto
Aus westlicher Richtung fährst Du von Vorarlberg nach Tirol über den Arlbergpass oder -tunnel. Danach weiter über Landeck und die Autobahn A 12 in Richtung Innsbruck, bis Du die Ausfahrt Ötztal nach Roppener Tunnel erreichst.
Aus dem Norden kommend gibt es vier Möglichkeiten. Reist Du über Bad Tölz an, fährst Du weiter über den Achenpaß und danach auf der Bundesstraße B 181 über Jenbach. Auf der Autobahn A 12 geht es nach Innsbruck Richtung Bregenz bis zur Abfahrt Ötztal. Bei Anreise über Pfronten musst Du über Reutte, den Fernpaß und Imst fahren, auf die Autobahn A 12 Richtung Innsbruck wechseln und diese an der Abfahrt Ötztal nach Roppener Tunnel verlassen - oder Du fährst auf der B 171 (Tiroler Straße) bis Ötztal. Sofern Du über Garmisch Partenkirchen kommst, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Du fährst in Richtung Ehrwald oder in Richtung Mittenwald. Auf der Strecke über Ehrwald geht es weiter nach Lermoss, Fernpaß und Imst auf die Autobahn A 12 Richtung Innsbruck bis zur Ausfahrt Ötztal nach Roppener Tunnel. Nimmst Du die Strecke über Mittenwald, so passierst Du die Orte Scharnitz, Seefeld in Tirol und Telfs, bevor Du dich auf die A 12 Richtung Bregenz begibst und dort bis zur Ausfahrt Ötztal bleibst. Alternativ kannst Du auch die Tiroler Straße bis Ötztal nehmen.
Aus dem Raum München oder Salzburg solltest Du die A 93 bis nach Kufstein und anschließend die A 12 Richtung Bregenz bis zur Ausfahrt Ötztal nehmen.
Aus Richtung Bozen fährst Du auf der Mautstraße in Richtung Brenner. Auf der Brenner Autobahn passierst Du die Mautstelle Schönberg Richtung Innsbruck. Danach fährst Du auf der A 12 Richtung Bregenz bis zur Abfahrt Ötztal.
Nach der Autobahnausfahrt fährst Du auf der Bundesstraße B 186 bis nach Längenfeld. Dabei durchfährst Du die Orte Oetz und Umhausen. In Längenfeld fährst Du bis kurz vor das Hotel Bergwelt. Du siehst rechts eine Abzweigung nach "Au", die Du nimmst. Die Straße mündet kurz darauf in "Winklen". Sobald Du den Ortsteil Lehn erreichst, hältst Du nach der Abzweigung in die gleichnamige Straße Ausschau. Diese befindet sich rechter Hand. An der nächsten Abzweigung hältst Du dich erneut rechts und fährst bis zum Haus Ingrid auf der rechten Seite. Dort biegst Du nach links ab und befindest Dich kurz darauf vor dem Museum.
Anfahrt mit ÖPNV
Die Fahrt ins Freilichtmuseum ist mit Bus und Bahn bequem möglich. Der Ötztal-Bahnhof ist von allen größeren Bahnhöfen aus erreichbar. Am Vorplatz des Bahnhofs fährt die Buslinie 4194 von Obergurgl nach Längenfeld ab. Beim Ausstieg an der Haltestelle "Längenfeld Lehner Au" verlässt Du den Bus und befindest Dich bereits in der Nähe des Museums. Du musst lediglich die Straße, an der Du aussteigst, bis zur Abzweigung entlanggehen, dich linker Hand wenden und auf die Straße "Lehn" einbiegen. Sobald diese Straße nach rechts in eine gleichnamige abzweigt, nimmst Du diese und folgst dem Straßenverlauf bis Du rechts das Haus Ingrid sehen kannst. Dort mündet links eine Abzweigung, in der sich das Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum befindet.