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Beschreibung
Die Bundesfestung Ulm entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und war damals die größte Festungsanlage Deutschlands. Sie bestand aus verschiedenen Anlagen, die zum Teil heute noch zu sehen sind. Der 12,5 Kilometer lange Festungsweg führt entlang der Hauptumwallung an den noch erhaltenen Bauwerken vorbei und informiert auf zahlreichen Tafeln über deren Entstehung und Funktion.
Wilhelmsburg
Hauptwerk des Festungsgürtels ist die Wilhelmsburg auf dem Ulmer Michelsberg. Jeden dritten Sonntag im Monat kann die Zitadelle im Rahmen einer öffentlichen Führung besichtigt werden. Wer daran teilnehmen möchte, muss sich zwar nicht vorher anmelden, sollte aber eine Taschenlampe mitbringen. Start der Führung ist jeweils um 11 Uhr.
Glacis-Anlagen
Sehenswert ist die Stadtumwallung vor allem auf der Neu-Ulmer Seite. Denn die schön angelegten Park- und Grünanlagen des Glacis bieten nicht nur Möglichkeiten zum Erholen und Spazierengehen sondern auch einen interessanten Einblick in die Konzeption der Bundesfestung.
Entstehung und Geschichte
Die Napoleonischen Kriege veranlassten die deutschen Staaten, ihre Westgrenzen durch Bundesfestungen zu schützen. Eine davon wurde von 1842 bis 1859 in Ulm erbaut. Dabei wurde die Hauptumwallung so groß konzipiert, dass eine ganze Stadt, Neu-Ulm, darin Platz fand.
Da neue Artilleriegeschütze erfunden wurden, galt das Festungskonzept für Verteidigungszwecke jedoch schon um 1860 als überholt. Ein Jahr vor der Wende ins 20. Jahrhundert kaufte Ulm einen großen Teil der Festung, brach Teile der Mauern nieder und erweiterte die Stadt nach Westen. 1906 erweiterte auch Neu-Ulm die Stadt nach Osten.
Zu Friedenszeit beherbergte die Festung 500 Soldaten. Im ersten Weltkrieg wurden entlang der Festung mehrere Infanteriegeschütze errichtet und im zweiten Weltkrieg dienten Teile der Festung als Luftschutzbunker. Im Fort Oberer Kuhberg bestand von 1933 bis 1935 ein Konzentrationslager, in dem Gegner des NS-Regimes in der Festung Zwangsarbeit leisten mussten. Nach dem Krieg kamen viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus Osteuropa und der DDR nach Ulm. Die Kasernen dienten bis in die 60er Jahre als Notunterkünfte.
Anfahrt
Ulm liegt an der A8 zwischen Stuttgart und Augsburg und an der A7 zwischen Memmingen und Aalen. Die Anlage der Bundesfestung erstreckt sich um die Innenstadt Ulms und Neu-Ulms. Parkhäuser findest du z. B. am Congress Zentrum, am Rathaus und am Theater.