Inhalt
Beschreibung
Die Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau zählt zu den längsten und tiefsten Schluchten in den Alpen.
Die tosenden Wasserfälle und die reißenden Wassermassen haben sich über Millionen Jahre immer tiefer in den kalkartigen Klammschiefer hineingeschnitten. Da die Felsen eng und hoch stehen, ist teilweise der Himmel kaum mehr zu sehen. Zur Mittagszeit bietet sich den Besuchern ein besonderes Schauspiel: Die Strahlen der einfallenden Sonne lassen über dem Sprühregen des Schleierfalls einen bunten Regenbogen entstehen.
Die Schlucht lässt sich auf einem rund 1,5 Kilometer langen Wanderweg über Stege, Brücken und Stufen erkunden, für den man ca. 1,5 Stunden einplanen sollte. Möglich gemacht hat dies der Namensgeber der Schlucht: Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein war 1875 so fasziniert von diesem Naturspektakel, dass er sie durch eine Spende für Brücken und Stege für die Menschen zugänglich machte.
Ein Teil der Wegeanlage wurde bei einem schweren Felssturz im Mai 2017 zerstört. Die Folgen waren so weitreichend, dass im Zuge der Sanierung nicht nur viele Wege sondern auch drei Tunnel, vier Galerien und 60 Steinschlagnetze neu errichtet werden mussten. Drei Jahre dauerten die Arbeiten, die auch den Bau der imposanten, 30 Meter hohen Wendeltreppe "Helix" beinhaltet haben. Seit 11. Juni 2020 können nun wieder Besucher die Klamm entdecken.
Entstehung und Geschichte
Bis zu 3000 Meter hoch türmten sich die Gletscher während der letzten Eiszeit über Täler und Berge. Als sich das Klima wandelte, schliff die Urgewalt dieser Gletscher in ihrem steten Drang nach unten die Haupttäler aus. Die Folge waren viele Meter hohe Geländekanten zu den Seitentälern. Der reißende Großarler Gebirgsbach begegnete diesem Höhenunterschied, indem er über Jahrtausende den harten Felsen bekämpfte, ihn durchschnitt und zermalmte, aushöhlte und mitriss. Das Wasser war stärker als das Gestein. So entstand die fast 300 Meter hohe Schlucht.
Die Erschließung 1875 begannen einige Pongauer mit der Erschließung der Schlucht. Im Laufe der Arbeiten aber ging ihnen das Geld aus. In ihrer Not wandten sie sich an Fürst Johann II. von und zu Liechtenstein. Mit seiner Spende von 600 Gulden konnte das Werk 1876 vollendet werden. Und für die bedeutendste Schlucht der Alpen war der Namensgeber gefunden: Die Liechtensteinklamm.
Wissenswertes
- Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau gehört zu den 5 bestbewerteten Ausflugszielen in Salzburg.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Die Schlucht befindet sich nur 30 Autominuten von Salzburg entfernt. Sie ist leicht erreichbar über die A10 Tauernautobahn (Abfahrt Knoten Pongau – Bischofshofen – St. Johann). Von der Einfahrt St. Johann Süd geht es auf der Großarler Landesstraße Richtung Alpendorf und Großarl. Nach 700 Metern links abbiegen und gleich wieder links auf die Liechtensteinklammstraße fahren. Nach drei Kilometern erreichst Du die Parkplätze der Schlucht.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
St. Johann ist auch IC-Zugstation - von Wien oder München über Salzburg erreicht man St. Johann mit dem Zug. Anschließend mit dem Citybus bis zur Endstation Plankenau Wirt fahren. Von dort kannst Du gemütlich in 20 Minuten zur Schlucht wandern.