Wanderung Eiszeitlehrpfad Rachelsee

1950 wurde rund um den Rachelsee, die Seewand sowie den Gipfel des 1.453 Meter hohen Großen Rachel ein Naturschutzgebiet geschaffen. Da seitdem kein Baum mehr gefällt werden durfte, hat sich über die Jahrzehnte ein Urwald gebildet.Der danach benannte Urwald- bzw. Eiszeitlehrpfad ist eine lehrreiche und landschaftlich schöne Kurzwanderung im Bayerischen Wald. Vom Startpunkt führt dich der anspruchsvolle Rundweg vorbei am sagenumwobenen See durch den Nationalpark. Bequeme Forstwege entlang des Seebachs kennzeichnen das Wegprofil. Zahlreiche Lehrtafeln erläutern am Rande die noch sichtbaren Reste der letzten Eiszeit.

Mit gleichmäßigem Anstieg hoch zum Rachelsee

Nachdem du an der Haltestelle Racheldiensthütte den Bus verlassen hast, wanderst du, vorbei an der gleichnamigen Hütte, zunächst einen steinigen Waldweg bergauf. Der Specht begleitet dich als Wegmarkierung auf dem gesamten Rundweg. Bald erreichst du den kleinen Seebach, den du über einen Holzsteg überquerst. Hier beginnt offiziell der Eiszeitlehrpfad, worauf dich einige Informationstafeln hinweisen. Auf schmalen Pfaden geht es weiter bergauf, dabei überquerst du noch einige Male den aus dem Rachelsee entspringenden Bach mit seinen kleinen Wasserfällen. Auffallend ist das viele tote Holz am Wegrand. Die großflächig vom Borkenkäfer zerstörten Waldflächen stellen heute einen wichtigen Lebensraum für die Tiere im Nationalpark dar.

Schon bald erreichst du den auf 1.071 Meter gelegenen Rachelsee. Hier solltest du ein paar Minuten die Füße ins kühle Nass legen und die Ruhe des Sees genießen.

Am Ausfluss des Seebachs kreuzt der Rundweg den Goldsteig-Wanderweg, den europäischen Fernwanderweg E6 sowie den Auerhahnrundweg.

Über die aussichtsreiche Felsenkanzel zurück zum Ausgangspunkt

Weiter geht es über sacht ansteigende Waldwege und neben einem für die Holzdrift angelegten Wassergraben Richtung Felsenkanzel. Bald lichtet sich der Wald und der Weg bringt dich direkt zu einer Schutzhütte und Bergwiese, wo sich auch der Aussichtsfelsen befindet. Während der Goldsteig weiter zum Lusen führt, folgst du dem Rundwanderweg von hier aus bergab. Über eine alte Schlittenziehbahn geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Die Racheldiensthütte ist neben Start- und Endpunkt des Rundweges eine ideale Rastmöglichkeit. Bei einer deftigen Mahlzeit oder einem Stück hausgemachtem Kuchen kannst du dich für die Kurzwanderung stärken. Außerdem erhältst du hier wichtige Informationen zu den Wanderwegen rund um den zweitgrößten Berg des Bayerischen Waldes, den großen Rachel.

• Der Rachelsee am Fuß des gleichnamigen Berges ist der stillste Bayerwaldsee und einer von insgesamt drei eiszeitlichen Karseen im Bayerischen Wald. Er entstand vor über 10.000 Jahren in der Würmeiszeit und wurde durch die Schmelzwässer des Rachelgletschers ausgeschürft. Aufgrund mangelnder Salze ist er arm an Wassertieren. Um den geheimnisvollen See entstanden viele Sagen, so sollen im „Rachen des Todes“ die Verdammten hausen.

• Die Felsenkanzel bildet auf 1.151 Metern den höchsten Punkt des Rundweges. Über eine Leiter gelangst du auf den Aussichtsfelsen, von dem du einen schönen Blick auf den Rachelsee und den Bergrücken des Großen Rachels genießen kannst. An manchen Tagen siehst du von hier sogar die Alpen.

Mit dem PKW:

Von der A3 kommend nimmst du die Ausfahrt Deggendorf und fährst über die B11 vorbei an Regen nach Zwiesel. Dort zweigst du ab auf die St 2132 Richtung Frauenau und folgst ihr weiter bis Spiegelau. Da die Straße zur Racheldiensthütte zwischen Mai und Allerheiligen für Autos gesperrt ist, verkehren im Sommer regelmäßig die Igelbusse. Täglich zwischen 8:00 und 19:30 Uhr bringt dich der erdgasbetriebene Rachelbus zu jeder halben bzw. vollen Stunde vom Bahnhof Spiegelau hoch zum Waldgasthaus.