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Beschreibung
Das Stift Schlägl in Aigen-Schlägl im oberösterreichischen Mühlviertel ist eine Prämonstratenser-Abtei. Der Jakobsweg Oberes Mühlviertel sowie der Rupertiweg führen daran vorbei. Zudem betreibt das Stift Schlägl eine eigene Brauerei.
Architektur des Klosters
Die heute noch erhaltene Krypta im romanischen Baustil sowie das Mittelschiff der Klosterkirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. Durch Kriege und Brände wurde der Rest der ursprünglichen Anlage zerstört und im Laufe der Geschichte durch Neubauten ersetzt, so beispielsweise die 1857 wiederhergestellte Maria-Anger-Kirche. Die Bibliothek stammt aus dem Jahr 1830. Sie umfasst 60.000 Bücher, 263 Handschriften sowie 390 Wiegendrucke. Im Jahr 1898 entstanden die gotischen Tafelbilder sowie etwa 200 Gemälde an der Ostseite des Stifts. Besonders bekannt ist die Madonnen-Skulptur von Schlägl. Diese befindet sich allerdings nicht im Stift, sondern im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz.
Stiftsbrauerei Schlägl
Zum Kloster gehört auch die einzige Stiftsbrauerei Österreichs. Mehr über die Brauerei und ihre über 400jährige Tradition kannst du in der Erlebniswelt erfahren. Bei einer Führung werden dir die Rohstoffe und der Brauprozess näher gebracht und du erhältst interessante Einblicke in den typischen Aufbau einer Brauerei. Natürlich kannst du auch die eine oder andere Kostprobe genießen. Klares Highlight ist der multimediale Brau Pavillon. Der Raum ist mit interaktiven Spiegel-Elementen verkleidet, auf denen Botschaften aus dem Brau- und Bierbereich transportiert werden.
Die Führungen durch die Brauerei finden Dienstag bis Freitag jeweils vormittags gegen Voranmeldung statt. Mittwochs um 10:30 Uhr gibt es eine öffentliche Führung ohne Anmeldung. Die Führung kostet 9,50 Euro pro Person und beinhaltet die Verkostung von zwei Pfiff Schlägl Bier im Stiftskeller.
Entstehung und Geschichte
Gründung als Zisterzienserkloster
Entstanden ist das Stift Schlägl in Nachfolge eines früheren Zisterzienserklosters. Dieses wurde etwa um 1200 vom Passauer Bischof Wolfger von Erla gegründet und wenige Jahre später unter unklaren Gründen wieder aufgelöst. Im Jahr 1218 ging das Kloster dann an den Prämonstratenser-Orden über.
Reformation und Brandzerstörung
Während der Reformation kam das Stift Schlägl in weltliche Verwaltung und ging dadurch beinahe unter. Unter Propst Wenzeslaus Zypser wurde 1589 die geistliche Ordnung im Kloster wiederhergestellt. Das 18. Jahrhundert war durch zwei Brände von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt. 1850 gab es erneut ein Feuer, das das Stift fast vollständig zerstörte. In den Folgejahren wurde das Kloster neu aufgebaut.
Auflösung im Nationalsozialismus und Restaurierung
Am 29. April 1941 lösten die Nationalsozialisten das Kloster auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgte eine umfangreiche Restaurierung der Anlage. Heute stellt das Stift Schlägl das geistliche Zentrum des oberen Mühlviertels dar, von dem aus mehrere Pfarreien betreut werden.
Geschichte der Brauerei
Die Brauerei wurde im Jahr 1580 gegründet und damals im heutigen Stiftskeller untergebracht. 1974 siedelte sie ins „Neue Sudhaus“ über. Zu dieser Zeit begann auch die starke Modernisierung der Anlagen: Sowohl das Gebäude als auch die Flaschen- und Fassabfüllanlagen und der Gärkeller wurden an moderne Produktionsabläufe angepasst.
Wissenswertes
- Mit €9 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 10 günstigsten in Oberösterreich.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Der Ort Schlägl befindet sich direkt an der B127. Zunächst folgst du der B38 bis nach Untergrünau und wechselst dort auf die B127 in nördliche Richtung. Wenn du den Ort Schlägl erreicht hast, nimmst du im Kreisverkehr die Abfahrt auf die Schlägler Hauptstraße. In dieser befindet sich das Stift.