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Routenbeschreibung
Allgemeine Infos
Der Stubaier Höhenweg zählt zu den schönsten Höhenwanderwegen im Alpenraum. Auf sieben Etappen werden fast 100 km zurückgelegt und über 8000 Höhenmeter bezwungen. Entsprechend sollten die Wanderer eine gewisse Grundkondition sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Erste Erfahrungen im alpinen Gelände und eine gute Ausrüstung sind die Grundvoraussetzung, um diesen Weg zu gehen. Dann aber steht dem Wandervergnügen nichts mehr im Wege! Der Stubaier Höhenweg kann in beiden Richtungen gegangen werden, Start- und Zielpunkt sind dabei jeweils die Starkenburger Hütte bzw. die Innsbrucker Hütte. Die hier beschriebene Route startet an der Starkenburger Hütte. Außerdem kann die Tour an jeder der acht Hütten unterbrochen oder fortgeführt werden, da es jeweils Auf- und Abstiegsmöglichkeiten gibt. So kann der Höhenweg auch in mehreren Abschnitten gegangen werden.
Aufstieg zum Startpunkt
Um zur Starkenburger Hütte, dem Startpunkt der Tour, zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Du fährst von Fulpmes aus mit der Kreuzjochbahn zur Bergstation Schlick 2000. Von hier erreichst du die Starkenburger Hütte zu Fuß in rund 1 1/2 Stunden.
2. Du steigst zu Fuß von Neustift zur Hütte auf. Du kannst entweder über die Karntall Höfe und den Forcherkofel oder über die Lärchenwiese gehen. Für beide Varianten solltest du 3-4 Stunden einplanen.
Etappe 1: Starkenburger Hütte - Franz-Senn-Hütte
Gleich auf der ersten Etappe ist Kondition gefragt, denn die Wanderung dauert rund sieben Stunden und es werden 15 km zurück gelegt. Los geht es durch den Südwesthang unterhalb des "Hohen Burgstall". Der Weg führt dich durch ein Schotterfeld unterhalb der Kalkkögel und schließlich am Seejöchel oberhalb des Schlicker Sees vorbei. Nun gehst du weiter zum Sendersjöchl. Von dort geht es in Serpentinen steil bergab zur Roten Wand, wo der Weg wieder leicht ansteigt bis du die Seducker Hochalm erreichst. Nun querst du die Viller Grube und folgst dem Weg entlang des inneren Oberbergtales. Jetzt gilt es nur noch einen kurzen Anstieg zu meistern, dann hast du das Ziel erreicht: Die Franz-Senn-Hütte.
Etappe 2: Franz-Senn-Hütte - Neue Regensburger Hütte
Etappe 2 führt dich von der Franz-Senn-Hütte zunächst talauswärts ins "Kuhgschwetz". Danach gelangst du über eine Steilstufe zum Platzenturm, von wo der Weg in steilen Serpentinen sowie einer langen Rechtsquerung verläuft, zum Schrimmennieder. Hier lohnt es sich, den Aufstieg von rund 20 Minuten zum Basslerjoch (2829 m) in Kauf zu nehmen, denn von dort kannst du eine atemberaubende Aussicht genießen. Nach dem Abstieg zurück zum Schrimmennieder folgst du dem Weg, der von der Milderaunalm herführt und dich taleinwärts zur Neuen Regensburger Hütte bringt.
Für diese Etappe solltest du rund 3 Stunden einplanen.
Etappe 3: Neue Regensburger Hütte - Dresdner Hütte
Von der Regensburger Hütte folgst du am Hohen Moos entlang dem Weg zum Falbesoner See. Noch vor dem See quert der Weg jedoch das Tal. Nun gelangst du über einen steilen Anstieg auf den Grawaggrubennieder. Der Weg führt dich unterhalb der Zunge des Grawandferners und am Mutterberger See vorbei. Dann erreichst du nach einem Abstieg die Glamergrube. Von dort führt dich der Weg durch die Wilde Grube und hinab zur Dresdner Hütte. Du solltest rund 7 Stunden für diese Etappe planen.
Etappe 4: Dresdner Hütte - Sulzenau Hütte
Mit Etappe 4 folgt nun wieder ein etwas kürzeres Teilstück des Wanderweges. Es werden 4 km in rund 3 Stunden zurückgelegt. Von der Dresdner Hütte gehst du zunächst zur Mittelstation der Stubaier Gletscherbahn. Hinter dem Gebäude findest du den Weg, der in Richtung Fernaubach führt. Über einen Aufstieg gelangst du zur Weggabelung "Trögler" bzw. "Peiljoch". Von dort führt der Weg sehr steil weiter, er ist jedoch mit Seilsicherungen versehen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unbedingt notwendig! Die Sulzenau Hütte erreichst du schließlich nach einem Abstieg über Serpentinen und einer Querung der Eismoräne des Sulzenaugletschers.
Etappe 5: Sulzenau Hütte - Nürnberger Hütte
Von der Sulzenau Hütte startest du zunächst in Richtung Grünausee. Auf dem Weg musst du mehrere Bäche queren. Der Grünausee ist der größte See der Stubaier Alpen und lädt zu einer Rast ein. Um zur Nürnberger Hütte zu gelangen, hältst du dich dann in nordöstlicher Richtung. Die Wanderung dauert mindestens 3 Stunden.
Etappe 6: Nürnberger Hütte - Bremer Hütte
Der Weg verläuft zunächst flach von der Nürnberger Hütte weg über Gletscherschliff und fällt schließlich zum Langetalbach hin ab. Über eine Brücke gelangst du zur anderen Talseite und gehst von dort über eine Steilstufe talauswärts. Nun geht es wiederum über Platten aufwärts bis zur Zollhütte am Simmingjöchl auf 2754 m. Nun verläuft der Weg recht flach zur Bremer Hütte. Für diese Etappe solltest du ca. 4 Stunden einplanen.
Etappe 7: Bremer Hütte - Innsbrucker Hütte
Die letzte Etappe des Höhenweges führt dich unter der Materialseilbahn hindurch bis zum Traujöchl. Dann durchquerst du die Trailgrube und erreichst über einen seilversicherten Aufstieg die Pramarspitze. Nun musst du noch einen letzten Anstieg auf den Sendesgrad bezwingen. Der Weg verläuft entlang des Fußes des Habicht (3277 m). Außerdem kommst du am Alfaier See vorbei und erreichst schließlich die Innsbrucker Hütte. Mit einer Gehzeit von rund 7 Stunden sollte gerechnet werden.
Abstieg
Für den Abstieg von der Innsbrucker Hütte gibt es wieder zwei Möglichkeiten:
1. Du wanderst von der Innsbrucker Hütte zur Karalm (Dauer ca. 1 Stunde). Von hier lässt du dich entweder vom Taxi abholen oder du wanderst weiter über das Pinnistal nach Neder. Dafür brauchst du weitere 1,5 Stunden.
2. Du wanderst ebenfalls zur Karalm und von dort weiter zur Pinnisalm. Die beiden Almen liegen nur rund 20 Minuten auseinander. Von der Pinnisalm kannst du zu den Elferliften aufsteigen und von dort mit der Gondelbahn nach Neustift absteigen. Für den Aufstieg zur den Elferliften benötigst du rund eine Stunde.
Einkehr
Starkenburger Hütte: Die DAV Hütte wurde 1900 erbaut und in den vergangenen Jahren rundum renoviert. Sie bietet Platz für 60 Wanderer.
Franz-Senn-Hütte: Die Hütte zählt zu den größten Hütten der ÖAV Sektion Innsbruck und bietet Platz für 170 Personen. Sie ist modern ausgestattet und es gibt sogar WLAN.
Neue Regensburger Hütte: Die Hütte wurde 1930/31 erbaut und liegt sehr idyllisch am Rand des Hohen Mooses neben einem Wasserfall. Außerdem hast du eine herrliche Aussicht auf die Ruderhofspitze und den Habicht.
Dresdner Hütte: Diese Hütte besteht seit 1887 und wurde 2008 grundlegend saniert. Sie liegt unweit der Mittelstation der Stubaier Gletscherbahn.
Sulzenau Hütte: Die DAV Hütte ist im Besitz der Sektion Leipzig. Bereits 1926 wurde hier die erste Hütte errichtet, die 1975 durch eine Lawine zerstört wurde. 1979 wurde der heutige Bau eröffnet. Sie ist Ausgangspunkt für zahlreiche Aktivitäten und wer will, kann sich mit einer Halbpension verwöhnen lassen.
Nürnberger Hütte: Die traditionelle Hütte liegt inmitten des Gletscherschliffs. Nach einer anstrengenden Etappe gibt es hier leckere "Marende" und Kuchen.
Bremer Hütte: Die urige Hütte bietet 23 Betten und 64 Plätze im Matratzenlager. In unmittelbarer Nähe befinden sich einige Bergseen.
Innsbrucker Hütte: Die Innsbrucker Hütte bietet 30 Schlafplätze im Mehrbettzimmer sowie weitere 100 Plätze im Matratzenlager. Sie ist nicht nur für Wanderer, sondern auch für Kletterer ein beliebtes Ziel.
Wissenswertes
- Mit 83 km gehört die Wanderung zu den 15 längsten Wanderungen in Österreich.
- Mit einer Seehöhe zwischen 968 m und 2,862 m gehört die Wanderung zu den 15 höchstgelegenen in Österreich. Auf der Wanderung überwindest du 8910 steigende Höhenmeter. Das ist ganz schön viel. Du solltest einigermaßen fit sein, um diese Wanderung zu machen. Damit gehört die Wanderung zu den 3 Touren in Österreich auf denen du die meisten Höhenmeter überwindest.
- Bitte achte darauf, dass du festes Schuhwerk für diese Wanderung anziehst. Getränke und Essen bekommst du bei einer Einkehrmöglichkeit entlang der Wanderung.
Videos
Highlights der Tour
Die tolle Aussicht auf dem gesamten Weg und besonders vom Basslerjoch solltest du unbedingt genießen. Auch die vielen Bergseen bieten ein tolles Panorama. Der Grünausee ist sogar der größte See der Stubaier Alpen.
Varianten
Etappe 4: Dresdner Hütte - Sulzenau Hütte
Variante: Wer über eine entsprechende Kondition verfügt, kann an der Weggabelung zum Trögler (2902 m) aufsteigen. Dabei solltest du für den Aufstieg zwei Stunden und für den Abstieg zur Sulzenau Hütte eine Stunde einplanen.
Etappe 5: Sulzenau Hütte - Nürnberger Hütte
Varianten: Auf dieser Etappe können außerdem zwei Gipfel bestiegen werden: die Mairspitze (2775 m) und das Gamsspitzl (3050 m). Die Mairspitze eröffnet eine tolle Aussicht auf einen großen Teil des Stubaier Höhenweges. Für den Aufstieg sollte man rund 3 Stunden einplanen. Etwas anspruchssvoller ist der Aufstieg zum Gamsspitzl, da hier bis August meist ein steiles Schneefeld gequert werden muss.
Etappe 7: Bremer Hütte - Innsbrucker Hütte
Variante: Geübte Wanderer können diese Etappe mit einem Abstieg durch einen mit Seilen und Steigbügeln gesicherten Kamin beginnen. Der Weg führt dann über den Lauterer See. Diese Variante ist jedoch nur bei gutem Wetter zu empfehlen.
Benötigte Ausrüstung
- Wanderbekleidung
- Wanderschuhe
- Regenjacke
- Handschuhe und Mütze
- Erste Hilfe Set
- ausreichend Wasser
Anfahrt zum Startpunkt
Mit dem Auto
Das Stubaital ist einfach zu erreichen. Von Innsbruck aus fährst du in Richtung Brenner und nimmst dann die Ausfahrt Schönberg. Nun gelangst du nacheinander in die Orte Mieders, Telfes, Fulpmes und Neustift.
Mit der Bahn
Mit der Bahn gelangst du ebenfalls über Innsbruck ins Stubaital. Vom Hauptbahnhof der Landeshauptstadt fahren stündlich Busse ins Stubaital.