Inhalt
Beschreibung
München liegt mehr als 500 Kilometer vom Mittelmeer und über 700km von der Nordsee entfernt. Trotzdem gilt München dank der Welle am Eisbach im Englischen Garten als weltweit anerkannte Surfstadt. Sowohl im Winter als auch im Sommer stehen Zuschauer auf der Brücke in der Prinzregentenstraße vor dem Haus der Kunst und bewundern die Surfer auf der gut einen halben Meter hohen stehenden Welle. Neben dem Bach warten meist schon mehrere Surfer geduldig, bevor auch sie an der Reihe sind. Noch vor wenigen Jahren war das Wellenreiten im Eisbach verboten. Seit dem Grundstückstausch zwischen der Stadt München und dem Bundesland Bayern darf der Bach nun aber ganz legal bezwungen werden.
Eine Warunung sei an alle Surfneulinge gerichtet. Die Welle im Eisbach ist nur etwas für Profis. Die geringe Wasserhöhe macht das Surfen hier für Anfänger sehr gefährlich. Etwa einen Kilometer hinter der bekannten Eisbachwelle gibt es in demselben Kanal noch die sogenannte „kleine Eisbachwelle“. Zwar ist die etwas leichter zu bezwingen, dennoch ist auch hier wegen der Betonbegrenzungen auf beiden Seiten die Verletzungsgefahr nicht gering. Anfänger finden mit der Floßlände in Thalkirchen in München aber noch ein drittes Surfrevier, an dem Ungeübte mehr Spaß haben sollten.
Surfen im Eisbach vs. Surfen im Meer
Das "Flusssurfen" wird in der Szene immer beliebter. Hierbei gilt es allerdings einiges zu beachten. Selbst Surfer mit jahrelanger Erfahrung auf den größten Wellen der Welt haben ihre Mühe auf der kleinen Welle am Eisbach. Der Unterschied beginnt schon im Einstieg. Die Welle kann natürlich nicht angepaddelt werden; vielmehr beginnt das Surfvergnügen im Englischen Garten mit einem beherzten Sprung vom Ufer des Eisbachs direkt auf die Welle. Der zweite große Unterschied ist die Fließrichtung des Wassers: Während die Welle im Meer aus dem Rücken des Surfers auf ihn zu fließt, rollt das Flusswasser frontal ihn zu.
Entstehung und Geschichte
Der Eisbach ist Teil eines Bachsystems, das bereits 1780 im Englischen Garten angelegt wurde. Durch eine Verengung der Betonsohle des Flußbettes türmt sich das Wasser direkt nach der Brücke auf der Prinzregentenstraße auf und formt die berühmte stehende Welle. Mittlerweile ist die Welle am Eisbach in der Surfszene eine echte Berühmtheit. Selbst namhafte Surfgrößen wie Jack Johnson haben den den Münchner Bach bereits als Surfrevier entdeckt.
Anfahrt
Mit dem Bus
Bus 100 (Museenlinie: Hauptbahnhof Nord—Ostbahnhof) bis Haltestelle Königinstraße
Mit der U-Bahn
- U 4/5 bis Haltestelle Lehel, weiter mit Straßenbahn 18 Richtung Effnerplatz bis Haltestelle Nationalmuseum / Haus der Kunst
- U 4/5 oder U 3/6 bis Haltestelle Odeonsplatz, weiter mit Bus 100 (Museenlinie) Richtung Ostbahnhof bis Haltestelle Königinstraße
Mit der S-Bahn
S-Bahn bis Isartor, weiter mit Straßenbahn 18 Richtung Effnerplatz bis Haltestelle Nationalmuseum / Haus der Kunst