Inhalt
Beschreibung
Das Gebäude der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel gleicht einem antiken Tempel. Sie beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken aus dem 19. Jahrhundert zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg, von der Goethezeit bis zum Realismus.
Das Haus ist in drei Ausstellungsetagen unterteilt. Im Erdgeschoss greifen Gemälde Adolph Menzels die preußische Geschichte auf und unter den Skulpturen findest du berühmte Werke wie die Prinzessinnengruppe von Johann Gottfried Schadow. Einen Stock höher sind Impressionisten wie Edouard Manet, Claude Monet und Auguste Renoir vertreten. Auch Gemälde aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu denen auch Werke Max Liebermanns gehören, werden hier ausgestellt. Die dritte Etage beschäftigt sich mit der Kunst der Goethezeit. Außerdem werden Bilder von Caspar David Friedrich, der die deutsche Romantik geprägt hat, präsentiert. Der Biedermeier wird unter anderem durch Genreszenen und Porträts von Carl Spitzweg vertreten. Die Sammlung wird durch wechselnde Sonderausstellungen ergänzt.
Die Alte Nationalgalerie ist das Stammhaus der Nationalgalerie, zu welcher auch die Neue Nationalgalerie, der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Berlin, die Friedrichswerdersche Kirche, das Museum Berggruen und die Sammlung Scharf-Gerstenberg gehören.
Entstehung und Geschichte
Die Nationalgalerie entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als der Bankier und Konsul Joachim Heinrich Wilhelm Wagener nach seinem Tod 1861 seine Sammlung dem preußischen Staat vermachte, wurde auf der Spreeinsel ein drittes Museum gebaut. Es wurde im März 1876 zum Geburtstag Kaiser Wilhelms I. eröffnet.
Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten Werke des Expressionismus den Schwerpunkt des Museums. Diese wurden später jedoch von den Nationalsozialisten als „entartete“ Kunst beschlagnahmt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude der Nationalgalerie schwer beschädigt, die Gemälde waren bereits bei Kriegsbeginn ausgelagert worden. Nach dem Krieg wurde die Galerie schnell wieder provisorisch nutzbar gemacht und bereits 1949 teilweise wiedereröffnet.
Durch die Teilung Deutschlands wurde auch die Sammlung geteilt. Die Werke, die im Westteil Berlins verblieben waren, wurden ab 1968 in der Neuen Nationalgalerie und ab 1986 auch im Schloss Charlottenburg ausgestellt. Die Sammlung der Alten Nationalgalerie, die sich in Ost-Berlin befand, wurde wiederaufgebaut und vor allem um DDR-Kunst erweitert.
Nach der Wiedervereinigung wurden die Sammlungen zusammengeführt und neu geordnet. Seit 1993 findest du in der Alten Nationalgalerie Kunst des 19. Jahrhunderts, während die Neue Nationalgalerie Werke des 20. Jahrhunderts ausstellt. Aufgrund notwendiger Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurde die Alte Nationalgalerie 1998 geschlossen und 2001 zum 125-jährigen Jubiläum wiedereröffnet.
Wissenswertes
- Mit €16 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 10 günstigsten in Berlin.
Anfahrt
Die Alte Nationalgalerie befindet sich auf der Museumsinsel in Berlin. Die nächste U-Bahn Station ist Friedrichstraße (U6), wo auch die S-Bahn-Linien S1, S2 und S25 halten. Auch die S-Bahn Station Hackescher Markt (S5, S7, S75) ist zu Fuß nur ca. 6 Minuten entfernt. Mit der Tram fährst du entweder ebenfalls zum Hackeschen Markt (M4, M5, M6) oder zur Haltestelle Am Kupfergraben (M1, 12). Die Buslinien 100 und 200 halten am Lustgarten.